Wolfsburg feiert 4:2 beim BVB und steht im UEFA-Cup

Der VfL Wolfsburg steht nach 1999 zum 2. Mal im internationalen Geschäft. Die Wölfe sicherten sich durch ein 4:2 (2:1)-Auswärtssieg bei Borussia Dortmund den 5. Tabellenplatz und nimmt somit am UEFA-Cup teil.

Die 74.023 Zuschauern im Signal Iduna Park sahen Treffer von Sascha Riether (4.), Marcelinho (6.), Marcel Schäfer (62.) und Grafite (76.) auf Seiten der Norddeutschen. Die Tore für die Dortmunder erzielte Alexander Frei (25./68.).

Trainer Felix Magath sah, im Gegensatz zu den VfL-Anhängern, die nach Schlusspfiff minutenlang feierten, das Erreichen eines UEFA-Cup-Platzes nur als kleines Zwischenziel: “Ich bin hier angetreten, um den Verein in die Bundesliga-Spitze zu führen. Einen Teil des Weges haben wir zurückgelegt, aber der schwierigere Teil liegt noch vor uns“, fiel das Fazit vom Coach ernüchternd aus.

Für BVB-Trainer Thomas Doll gab es nach der Niederlage keinen Grund zur Freude. Durch das 2:4 dürfte es langsam eng für den Übungsleiter der Westfalen werden. “Es gab mal wieder zu viele individuelle Fehler, so viele Tore kann man vorne gar nicht schießen. Die Bundesliga-Saison ist für uns überhaupt nicht gut gelaufen“, erklärte Doll.

Vor der Partie feierten die Anhänger des BVB den Abschied von Manndecker Christian Wörns, der nach neun Jahren das BVB-Trikot zum letzten Mal trug, zumindest als Spieler. Doch nur kurz nach dem Anpfiff war es dann vorbei mit der prächtigen Stimmung unter den Borussen-Fans: Sascha Riether und Marcelinho sorgten mit einem Doppelschlag für die frühe 2:0-Führung. Dabei sah BVB-Keeper Marcel Höttecke alles andere al gut aus: Erst ließ er den Kopfball von Riether durch, nur zwei Zeigerumdrehungen später auch den nicht gerade unhalbaren Schuss von Marcelinho aus 35 Metern. in der 8. Minute verhinderte die Latte die 3:0-Führung durch Grafite, was wohl schon früh das Ende des BVB gewesen wäre. Die Gastgeber zeigten sich relativ unbeeindruckt durch den frühen Rückstand. Die Hausherren ergriffen in einem munteren Bundesliga-Spiel nun die Initiative. Nach Vorarbeit von Giovanni Federico brachte Frei aus kürzester Distanz Dortmund wieder ins Spiel. Frei war es auch, der kurz vor dem Pausentee den Ausgleich vergab, als er mit einem Elfer am Wölfe-Keeper scheiterte. In dieser Phase beschränkten sich die Gäste zunehmend auf Defensivarbeit und Ergebnis verwalten.


Nach dem Seitenwechsel machte der BVB dort weiter, wo er zuvor aufgehört hatte. In der 47. Minute ging ein Kopfball von Federico nur haarscharf am Gehäuse vorbei. In einer Drangphase der Doll-Mannen schlug Wolfsburg eiskalt zurück: Schäfer beförderte das Spielgerät sehenswert aus 18 Metern zum 3:1 in die Maschen und sorgte so für die vermeintliche Vorentscheidung. Aber die Gegenwehr des BVB war noch immer nicht gebrochen: Nur sechs Minuten später sorgte Frei für den erneuten Anschluss und ließ die Dortmund-Fans noch einmal hoffen. Doch schöner Vorarbeit von Marcelinho war es Grafite, der dann endgültig die Entscheidung brachte. (dpa)