Werder holt Remis bei Panathinaikos Athen

Hugo Almeida hat in einer Partie, die kurz vor dem Abbruch stand, dem SV Werder Bremen vor der ersten Pleite in der Königsklasse bewahrt.

Durch das Kopfball-Treffer des Portugiesen sieben Minuten vor dem Abpfiff holte der Fußball-Bundesligist ein 2:2 (1:1) bei Panathinaikos Athen und konnte damit den dritten Platz in der Vorrundengruppe B behaupten. Vor 58.000 Fußball-Fans war der deutsche Vizemeister zwar durch ein umstrittenes Tor von Per Mertesacker in der 29. Minute in Führung gegangen, stand aber nach zwei Kopfball-Toren des ehemaligen Frankfurter Bundesliga- Profis Evangelos Mantzios (36./68.) am Rande einer Pleite. Zur nächsten Partie erwartet der SVW den 22-fachen griechischen Meister am 4. November im heimischen Weserstadion.

Wir haben uns einen Vorteil erkämpft, das hat aber leider nicht lange gehalten. Nach dem Rückstand sind wir Gott sei Dank wieder ins Spiel zurückgekommen“, meinte Werder-Coach Thomas Schaaf. “Wir haben es heute nicht schlecht gemacht. Die Griechen haben Druck gemacht. Ich denke, zu Hause sind wir einen Tick kreativer“, sagte Torsten Frings.

Gründlich daneben benahm sich ein kleiner Teil der griechischen Anhänger auf den Rängen: Weil Werders Schlussmann Christian Vander wiederholt durch Laserstrahlen geblendet wurde, drohte der englische Unparteiische Michael Riley nach gut 15 Minuten Spielzeit sogar mit dem Abbruch des Spiels. Erst nach zahlreichen Durchsagen des Stadionsprechers hörte der Quatsch langsam auf.


Der Bremer Per Mertesacker jubelt
über das glückliche 1:0

Die mit 19 Gegentoren anfälligste Abwehr der Bundesliga war auch in Athen schwach. Das lag weniger an Vander, der den an einem Muskelfaserriss laborierenden Tim Wiese tadellos vertrat, als vielmehr an seinen Vorderleuten, die dem gegnerischen Angriff zu viele Entfaltungsmöglichkeiten ließen. Vor allem die Innenverteidiger Mertesacker und Naldo strahlten wenig Souveränität aus. Aber auch im Spiel nach vorne ließ der Vize-Meister viele Wünsche offen. Die Führungsfiguren Diego und Frings bekamen die Fäden nicht in die Hand. Pech hatte Claudio Pizarro. Der in der Liga zuletzt brillierende Peruaner musste nach 27 Minuten wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel vom Feld und für Markus Rosenberg Platz machen.

Beim letzten Auftritt der Bremer in der griechischen Hauptstadt im Jahr 2005 hatte es nach acht Minuten 0:2 geheißen und auch diesmal drohte ein früher Rückstand. Beim scharf hereingeschlagenen Freistoß von Georgios Karagounis (3.) hatte Vander Glück, dass gleich zwei Athener Spieler den Ball verpassten. Und der Druck der Griechen auf das Tor des Bundesliga-Zehnten hielt an. Beim Aufsetzer von Karagounis (19.) musste Vander sein ganzes Können aufbieten, um einen Rückstand zu verhindern.

Um so überraschender ging Werder gleich mit seiner ersten Chance durch ein umstrittenes Tor in Führung. Nach der Freistoß-Flanke von Mesut Özil stoppte Mertesacker den Ball mit dem Oberarm und traf im Fallen an Keeper Alexandros Tzorvas vorbei zum 1:0. Während die Bremer jubelten, reklamierten die Gastgeber ebenso heftig wie vergeblich ein Handspiel des Nationalverteidigers. Die Freude im Lager der Gäste war allerdings von kurzer Dauer. Als Mertesacker und Naldo Mantzios nach Gabriels Flanke unbedrängt köpfen ließen, konnte auch Vander den Ausgleich nicht verhindern.


Man hatte das Gefühl, dass wir mit der Führung nichts anfangen konnten. Das ist ein Teil unseres Problems im Augenblick“, bilanzierte Werders Sportdirektor Klaus Allofs die erste Halbzeit. Die Unsicherheiten in Reihen der Gäste setzten sich in der zweiten Hälfte fort und wurden bestraft. Mit einer Rettungstat auf der Linie konnte Özil noch in höchster Not retten, doch im zweiten Versuch traf Mantzios erneut mit einer Kopfball-Bogenlampe ins Schwarze. Mit einem Lattenknaller vergab Dimitrios Salpingidis (73.) das mögliche 3:1 für die Griechen, ehe Almeida die Niederlage für Werder noch abwendete.

Bremens Diego (l) verstolpert gegen
Giorgos Karagounis den Ball.

(dpa)