UEFA-Cup: VfB stolpert in Gruppenphase

Dank Angreifer Mario Gomez ist der Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart an einer Blamage vorbei geschrammt. Die Schwaben zogen nach einem 2:2 (0:0) gegen Cherno More Warnain die UEFA-Pokal-Gruppenphase ein.

Dabei verpasste der bulgarische Außenseiter nur knapp eine große Sensation. Denn durch Treffer von Jordan Jurukow (47.) und Georgi Russew (79.) führten die Gäste von der Schwarzmeerküste kurz vor dem Ende mit 2:0. Doch vor nur 10.000 Fußball-Fans in der Mercedes-Benz-Arena retteten Thomas Hitzlsperger in der 82. Minute und Goalgetter Gomez in der Nachspielzeit, der beim 2:1-Hinspiel beide Treffer erzielt hatte, die glücklichen Gastgeber.

Die Hausherren spielten, knapp 44 Stunden vor dem Heimspiel gegen Werder Bremen, über weite Strecken auf Sparflamme. Die Strafe folgte dann kurz nach dem Seitenwechsel, als Defensivmann Serdar Tasci eine Rückgabe verunglückte und Schlussmann Lehmann beim Herauslaufen ausrutschte. Jurukow konnte das Leder mühelos ins leere Gehäuse schieben und machte aus der vermeintlichen Formsache für den VfB eine Zitterpartie. Als Russew dann auch noch mit einem wunderbaren Freistoß auf 2:0 erhöhte, stand die Veh-Elf vor dem Ende, ehe Hitzlsperger und Gomez die Bauchlandung verhinderten.

Wir wollen mit aller Macht weiterkommen“, hatte Armin Veh vor dem Spiel angekündigt. Seine Akteure jedoch ließen den letzten Biss vermissen. Zudem lähmten Umstellungen das Spiel des VfB. Außenverteidiger Ricardo Osorio rückte für die verletzten Khalid Bouhlahrouz (Muskelfaserriss) und Matthieu Delpierre (Fieber) in die Abwehrzentrale. Der 18 Jahre alte Sebastian Rudy kam zu sein UEFA-Cup-Debüt im Mittelfeld, weil Pavel Pardo, Jan Simak und Yildiray Bastürk passen mussten.


Fünf Tage nach der 0:3-Schlappe bei Borussia Dortmund fanden die Stuttgarter erneut keinen Rhythmus und konnten Warna nur selten in Verlegenheit bringen. Zwei harmlose Torschüsse von Gomez (19./21.) – viel mehr hatten die Hausherren vor der Pause nicht zu bieten. Nach dem Rückstand erhöhten die Stuttgarter zwar ihre Bemühungen, ließen dabei jedoch jeglichen Spielwitz vermissen und hatten Glück, dass Jurukow ihnen in der 67. Minute nicht vorzeitig den K.o. versetzte. Freistehend scheiterte er per Kopf an Lehmann. Wenig später aber schlenzte Russew einen Freistoß herrlich ins Eck. Doch der VfB schlug sofort zurück und hatte am Ende das Glück auf seiner Seite.

In der gähnend leeren Mercedes-Benz Arena war von Europapokal-Atmosphäre nichts zu spüren. Noch am Tag des Spiels hatte Lehmann seinem Ärger über die bislang trostlose Europa-Tournee der Stuttgarter via UI-Cup und UEFA-Pokal-Qualifikation Luft gemacht. “Leere Ränge, schlechtes Stadion, katastrophaler Platz – so macht das keinen Spaß. Das ist in den ersten Runden eine reine Beschäftigungstherapie für die Vereine“, schimpfte der Ex-Nationalkeeper in der “Bild”-Zeitung.