UEFA-Cup: Schalke grauenvoll aber weiter

Der Fußball-Bundesligist Schalke 04 hat trotz einer über weite Strecken unansehnlichen Partie die lukrative Gruppenphase des UEFA-Pokals erreicht.

Allerdings zeigte die Königsblauen beim mühsamen 1:1 (0:1) im Erstrunden-Rückspiel gegen APOEL Nikosia besonders in den ersten 45 Minuten eine äußerst schwache Vorstellung und verspielte nach dem 0:1 beim 1. FC Köln weiteren Kredit bei seinen Anhängern. Vor 52.214 Fans in der Veltins-Arena erzielte Helio Pinto in der 6. Minute sogar die Führung für den Gast aus Zypern. Es dauerte bis zur 57. Minute, ehe Christian Pander mit einem wunderschönen Freistoß in den Bügel zumindest noch eine totale Blamage gegen den krassen Außenseiter verhinderte.

S04-Coach Fred Rutten hatte seine Truppe angesichts des scheinbar komfortablen 4:1-Vorsprungs aus dem Hinspiel mächtig durchrotieren lassen. Heiko Westermann nahm zunächst auf der Bank Platz, wurde aber nach einer knappen Stunde eingewechselt. Zudem mussten Jermaine Jones (Entzündung am Zeh) und der erkrankte Jefferson Farfan passen. Wie im Vorfeld bereits verkündet kam Schlussmann Manuel Neuer nach überstandenen Mittelfußbruch und einer 12-wöchigen Pause zu seinem Saisondebüt.

Doch der Stammkeeper hatte kaum seinen Platz zwischen den Pfosten eingenommen, klingelte es hinter ihm. Helio Pinto nutzte nach einem Missverständnis zwischen Kevin Kuranyi und heute mal im Mittelfeld spielenden Ivan Rakitic ein Zuspiel von Kamil Kosowski, um den Hausherren im sechsten Pflichtspiel der Saison das erste Gegentor vor eigenem Publikum zuzufügen. Neuer hatte an dem schön herausgespielten Tor aber keine Schuld.


Der Bundesliga-Vierte rappelte sich nach dem ersten Schock auf und versuchte, das Geschehen gegen die drittklassigen Zyprer in den Griff zu bekommen. Chancen ergaben sich allerdings eher zufällig oder durch Standardsituationen. Aber weder Kuranyi (17.) noch Rakitic (20.), dessen Freistoß APOEL-Keeper Dionysios Chiotis an die Latte lenkte, oder Gerald Asamoah und Benedikt Höwedes (beide 34.) konnten vor der Pause den Ausgleich erzielen. Zu Recht mussten sich die Schalker Profis angesichts ihrer spielerischen Armut zur Halbzeit laute Pfiffe der Fans anhören.

Gegen die tief stehenden und auf Konter lauernden Zyprer fiel es der Revierelf auch nach dem Wechsel schwer, mit ideenreichem und schnellem Fußball Lücken in die Abwehr zu reißen. Zudem verfügte Nikosia in Chiotis über einen sehr aufmerksamen Torhüter, der allerdings bei Panders Kunstschuss aus rund 25 Metern machtlos war. Gegen den VfL Wolfsburg am kommenden Sonntag muss Schalke gewaltig zulegen, um nicht weiteren Boden in der Bundesliga zu verlieren. (dpa)