UEFA-Cup: Schalke lässt Paris keine Chance

Kevin Kuranyi hat sich zum Beginn in die Gruppenphase im UEFA-Cup den ganzen Frust von der Seele geballert und seinen FC Schalke 04 zu einem 3:1 (2:0)-Erfolg gegen Paris St. Germain geführt.

Elf Tage nach seiner Flucht aus dem DFB-Team gelang dem Gelsenkirchener Stürmer mit einem wuchtigen 18-Meter-Hammer zum 2:0 in der 39. Minute sein erster Europacup-Treffer der laufenden Spielzeit und damit auch ein persönlicher Befreiungsschlag. Zudem leistete er in der 69. Minute auf spektakuläre Weise den dritten Treffer durch Halil Altintop ein. Vor 48.919 Fußball-Fans war es Larrys Mabiala, der mit einem Eigentor in der 12. Minute die Hausherren in Führung brachte. Clement Chantome schaffte erst in der Nachspielzeit den Anschlusstreffer. Mit drei Zählern im Gepäck können die Königsblauen beruhigt in die nächste Partie am 6. November bei Racing Santander (Spanien) gehen.

Im ersten Spiel vor eigenem Publikum seit seinem Rauswurf aus der Nationalmannschaft nutzte Kuranyi gegen den Tabellen-Neunten der Ligue 1 eindrucksvoll die Möglichkeit, um wieder in die sportlich richtige Spur zu gelangen. Sechs Minuten vor dem Seitenwechsel legte der 26-Jährige alle Wut der vergangenen Tage in seinen Schuss und jagte das Spielgerät von der Strafraumgrenze aus in den Bügel. In der Folge spielte er wie befreit auf und demonstrierte bei der Vorarbeit zum 3:0 seine Klasse. “Jogi Löw, hast Du das gesehen“, skandierten die Knappen-Fans auf den Rängen.


Kevin Kuranyi (l) jubelt nach seinem
Treffer zum 2:0.

Die Gelsenkirchener gaben von der ersten Minute den Ton an und hatten gegen den mit neun Reservisten angetretenen französischen Ligapokal-Sieger leichtes Spiel. Ausdruck der Überlegenheit war die erhoffte frühe Führung, die der starke Levan Kobiaschwili mit einer scharfen Hereingabe von der linken Seite einleitete. In der Mitte war PSG-Abwehrspieler Mabiala einen Tick eher am Ball als Angreifer Jefferson Farfan und gab seinem Torhüter Mickael Landreau das Nachsehen. Die Gastgeber nutzten auch weiter den sich bietenden Raum zu gefälligen Kombinationen. Bevor Kuranyi ins Schwarze traf, hätten bereits Rafinha (30.) und Farfan (37.) für das 2:0 sorgen können.

Die Abwehr der Knappen, in der Nationalspieler Heiko Westermann erstmals in dieser Saison auf seiner Lieblingsposition in der Innenverteidigung agierte, musste allerdings auf der Hut sein, wenn der schnelle Mateja Kezman angespielt wurde. Der Serbe scheiterte zweimal am gut reagierenden Manuel Neuer (10./23.) und einmal an seinen schwachen Nerven. In der 38. Minute zielte die einzige Spitze von Paris St. Germain frei vor dem Schalker Tor daneben.


Auch nach dem Seitenwechsel schlichen sich gelegentlich Unkonzentriertheiten ins Spiel der Gastgeber ein, doch Torhüter Neuer war ein sicherer Rückhalt und bewahrte sein Team mit guten Reaktionen vor Flurschaden. Erst mit dem 3:0 durch Altintop erlahmte auch der Widerstand der Franzosen. Danach hätte Königsblau die Partie sogar noch deutlicher für sich entscheiden können. (dpa)