UEFA-Cup: HSV gewinnt 2:1 beim MSK Zilina

Fußball-Bundesligist Hamburger SV hat dank eines kroatischen Doppelpacks die Pflichtaufgabe zum Auftakt der Gruppenphase des UEFA-Pokals erfolgreich gelöst. Mladen Petric in der16. und Ivica Olic in der 45. Minute besorgten die Treffer beim 2:1 (2:0) bei MSK Zilina für den Tabellenführer der Liga.

Die Gäste aus der Hansestadt mussten nach dem Anschlusstreffer von Emil Rilke in der 69. Minute gegen den Tabellenführer der slowakischen Liga noch einmal unnötig zittern. Vor 9.870 Fans im Stadion Pod Dubnom begnügten sich die Hanseaten bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt über weite Strecken der Partie mit wenig überzeugendem Prozentfußball. Der HSV hat am kommenden zweiten Spieltag frei und muss erst am 27.11. gegen Ajax Amsterdam wieder antreten.

Drei Tage vor dem Topspiel in der Bundesliga beim Aufsteiger 1899 Hoffenheim warnte HSV-Trainer Martin Jol davor, die Dienstreise in die Slowakei als gemütlichen Betriebsausflug zu betrachten. “Zilina ist in unserer Gruppe der schwächste Gegner. Es wäre sehr enttäuschend, wenn wir hier nicht gewinnen würden, aber es wird kein Selbstläufer“, so der niederländische Übungsleiter. Trotzdem begann seine Mannschaft viel zu passiv, und Zilina ging dazu auch noch beinahe in Führung (13.). HSV-Schlussmann Frank Rost rettete in seinem 100. Europacup-Spiel gegen den völlig freistehenden Bosnier Admir Vladavic.


Diese Unaufmerksamkeit im eigenen Defensivverbund setzte dann das gewünschte Signal für die Gäste, die ohne die verletzten Marcell Jansen, Nigel de Jong und Thiago Neves antraten. Nur 3 Minuten später war er wieder einmal Petric, der eine gefühlvolle Außenrist- Flanke von Nationalspieler Piotr Trochowski per Kopf mit seinem dritten Tor im laufenden Wettbewerb zum 1:0 nutzte. Für den Kroaten, für Jonathan Pitroipa in die Startelf gerückt, war es nach seiner Magen-Darm-Grippe bereits das achte Pflichtspieltor dieser Spielzeit.

Fußball für Fortgeschrittene sahen die 500 mitgereisten HSV-Fans allerdings auch nach dem 1:0 nicht. Im Gegenteil: Ballsicherheit, Passgenauigkeit und defensive Stabilität waren verbesserungswürdig. Nach einer weiteren Rost-Glanztat gegen Adauto (24.) tröpfelte die Partie wie der zwischenzeitliche Regen vor sich hin. Die bemühten Gastgeber wollten, konnten aber nicht so richtig, und mehr als Durchschnittsware produzierte auch der HSV nicht. Mitten in dieser spielerischen Monotonie prallte HSV-Verteidiger Joris Mathijsen mit Josef Piacek (38.) zusammen, musste wegen einer Platzwunde behandelt werden, konnte aber mit einem Riesenpflaster weiterspielen.

Wenigstens die erstklassige Chancenverwertung stimmte versöhnlich. In der Nachspielzeit der ersten 45 Minuten gelang Ivica Olic mit rechts das 2:0. Nach dem Wechsel hatten die Gäste Spiel und Gegner besser im Griff. Vor allem die Abwehr agierte jetzt konzentrierter und konsequenter. Im TV war davon nichts zu sehen. Weil Zilina Ärger mit den Rechteinhabern hat, blieb der Bildschirm in Deutschland schwarz. In der 69. Minute schöpfte Zilina noch einmal Hoffnung, als der drei Minuten zuvor eingewechselte Rilke mit einem tollen Volleyschuss den starken Rost überwand. Vorbei wars mit der Hamburger Souveränität. Dann musste auch noch HSV-Verteidiger Thimothee Atouba mit Verdacht auf Bänderdehnung raus (80.). Mit Glück und Geschick überstand der Bundesligist schließlich die letzte Drangphase.