Tor-Garant Petric schießt HSV zum 2:1-Sieg in Köln

Fußball-Bundesligist Hamburger SV hat dank seines Doppel-Torschützen Mladen Petric die Auswärts-Negativserie in der 1. Fußball-Bundesliga beendet und hat den Kontakt zur Spitzengruppe gehalten.

Der Kroate sicherte mit seinen Saisontreffern sechs und sieben (15./31.) den 2:1 (2:0)-Sieg bei Aufsteiger 1. FC Köln und sorgte damit für den ersten Auswärts-Erfolg seit dem 4. Oktober. In der 83. Minute gelang vor 50.000 Zuschauern im ausverkauften RheinEnergie-Stadion Milivoje Novakovic mit seinem zehnten Saisontor nur noch Ergebniskosmetik für die Kölner, die den Abwärtstrend mit der vierten Pleite in Folge fortsetzten.

Die Mannschaft von Trainer Martin Jol präsentierte sich drei Tage nach dem UEFA-Cup-Sieg in Prag auch in der Liga wieder spielfreudig und selbstbewusst. Die Gäste aus Hamburg steckten auch den frühen Ausfall von Alex Silva weg, der bereits in der 1. Minute nach einem rüden Foul mit Verdacht auf einen Bänderriss im Sprunggelenk ausgewechselt werden musste, und kontrollierten das Spiel über weite Strecken. Den Hausherren fehlte es hingegen auch im letzten Heimspiel im Jahr 2008 an Durchschlagskraft in der Offensive. Nur ganze sieben Treffer in acht Partien im eigenen Stadion machten klar, wo dem Aufsteiger der Schuh drückt.


Die Partie hatte für den HSV unglücklich begonnen. Nach einem bösen Foul von Roda Antar an Alex Silva bereits in der 1. Minute wurde der Brasilianer humpelnd vom Feld geführt und durch Collin Benjamin ersetzt. Wenig später musste Torhüter Frank Rost eine Rückgabe von Jerome Boateng mit der Hand aufnehmen, um einen Treffer zu verhindern. Doch Pierre Wome drosch den von Schiedsrichter Manuel Gräfe verhängten indirekten Freistoß aus fünf Metern auf den inmitten der Hamburger Spieler auf der Torlinie postierten Piotr Trochowski (10.).

Als der FC immer besser ins Spiel zu finden schien, schlugen die Hanseaten eiskalt zu: Marcell Jansen setzte sich auf der linken Seite energisch durch und flankte nach innen, wo Petric von Wome kaum bedrängt einköpfte. Auch beim zweiten Kopfball-Treffer des Kroaten war die Kölner Abwehr überhaupt nicht im Bilde. Als Joris Mathijsen einen Eckball von Trochowski verlängerte, achtete niemand im weißen Trikot auf Petric, der am langen Pfosten zum 0:2 einnickte. Erst danach wurde Kölns Ein-Mann-Sturm Novakovic gefährlich, doch Rost lenkte den Kopfball des Slowenen zur Ecke (36.).

Nach dem Wechsel reagierte FC-Coach Christoph Daum auf das wenig effektive Offensivspiel seiner Mannschaft und stellte Novakovic in dem Ex-Duisburger Manasseh Ishiaku einen zweiten Angreifer zur Seite. Der Nigerianer erwies sich bei seinem erst zweiten Saisoneinsatz zwar als belebendes Element, doch im Abschluss gelang den Hausherren weiterhin nur wenig. In der 65. und 75. Minute verpasste Ivica Olic jeweils frei vor FC-Keeper Faryd Mondragon sogar das mögliche 0:3. Doch nach dem Anschluss durch Kölns Torschützen vom Dienst hatte der HSV am Ende doch noch bange Momente zu überstehen, auch weil Mathijsen (87.) nur die Latte traf. (dpa)