Auch mit Neu-Coach Mirko Slomka stürzt Hannover 96 langsam aber sicher weiter in Richtung Zweitklassigkeit. Die Niedersachsen mussten sich bei der TSG 1899 Hoffenheim mit 1:2 (0:2) geschlagen geben und warten somit seit zehn Partien auf einen Dreier.
Vor 28.100 Fußball-Fans in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena waren Carlos Eduardo (35.) und Sejad Salihovic (40., Foulelfmeter) für die Treffer der Hausherren zuständig. Für die Gastgeber war es der erste Sieg nach zuvor sieben sieglosen Spielen. Zudem konnten sie den ersten Treffer in diesem Jahr bejubeln. Für die Gäste traf lediglich Neuzugang Arouna Koné in der 57. Minute.
Beiden Mannschaften war die Verunsicherung nach den Pleiten-Serien zunächst anzumerken. Insbesondere die Slomka-Truppe, die seit dem 31. Oktober 2009 auf einen Sieg wartet, stürzten sich in der Defensive von einer Katastrophe in die nächste. Hannovers Übungeleiter hatte seine Elf im Vergleich zur peinlichen 1:3-Schlappe gegen den 1. FC Nürnberg gleich auf fünf Positionen umgebaut: So fanden sich unter anderem die beiden Last- Minute-Transfers Elson und Koné plötzlich in der Anfangsformation wieder. Dafür mussten sich Mannschaftskapitän Arnold Bruggink und Mike Hanke mit der Bank begnügen.
Auf Seiten der Platzherren standen Josip Simunic (nach Gelb-Sperre), Chinedu Obasi (Afrika-Cup) und Maicosuel in der Startelf. Doch auch der “Dorfclub” produzierte zunächst mehr Stockfehler als sehenswertes. Es dauerte bis zur 19. Minute, bis Hoffenheim durch Vedad Ibisevic die erste gute Gelegenheit hatte. Doch er köpfte das Spielgerät völlig freistehend am Gäste-Kasten vorbei. Auf der gegenüberliegenden Seite setzte Jiri Stajner die Kugel knapp am Hoffenheime Tor vorbei.
Zehn Minuten vor dem Pausenpfiff brach Carlos Eduardo dann den Bann: Nach feinem Zuspiel von Obasi schlenzte er den Ball ins lange Eck. Das erste Tor des Jahres wirkte auf die Hoffenheimer wie eine Befreiung. Der immer besser spielende Brasilianer wurde nur wenig später von Christian Schulz im Strafraum zu Fall gebracht. Salihovic verwandelte den fälligen Strafstoß zur 2:0-Pausenführung.
Nach Wiederanpfiff blieben die Gäste zunächst alles schuldig. Dafür vergaben Obasi (52.) und zweimal Ibisevic (52., 57.) weitere gute Gelegenheiten, den Spielstand weiter auszubauen. Wie aus dem Nichts dann der Anschluss durch den vom FC Sevilla geholten Koné. Doch mehr brachten die Gäste nicht zustande, von einem Aufbäumen war nicht wirklich was zu sehen. Die Gastgeber blieben die bessere Mannschaft, verpassten es aber, den Sack zuzumachen. So musste die Elf von Trainer Ralf Rangnick bis zum Schluss zittern, ehe der erste Dreier seit dem 21. November 2009 feststand.