Im Kellerduell der Fußball-Bundesliga hat der VfB Stuattgart einen schon sicher geglaubten Dreier gegen den VfL Bochum verspielt. Die Schwaben kamen nicht über ein 1:1 (0:0)-Unentschieden hinaus.
Mit einem Freistoß aus 20 Metern glich zwei Minuten vor Schluss Bochums Christian Fuchs die VfB-Führung durch Serdar Tasci (63.) aus. Zwar verließen die Schwaben mit dem Punkt den Abstiegsplatz 17, jedoch das Unentschieden fühlte sich an wie eine Niederlage. Über weite Strecken war die Leistung wieder trost- und leidenschaftslos. Die Fans pfiffen das Team gnadenlos aus und skandierten nach dem Spiel “Wir haben die Schauze voll“.
Schon vor dem Spiel war die Stimmung explosiv. Wie die Polizei mitteilte, hatten rund 100 VfB-Anhänger den Stuttgarter Mannschaftsbus an der Einfahrt ins Stadion gehindert. Erst nach dem Einschreiten der Polizei ließen die Protestler die Mannschaft weiterfahren. Während der Partie kamen nach jeder missglückten Aktion der Spieler Pfiffe auf und Unterstützung kam von den Rängen nur kurz nach Tascis 1:0.
Die Akteure taten auf dem Spielfeld auch kaum etwas dafür, um die Unterstützung zurückzuholen. Statt des von Teamchef Markus Babbel angekündigten “Hallo-Wach- Effekts” bekamen die 40.000 Zuschauer einen Auftritt ohne Ideen und Mumm zu sehen. Zwar waren die Hausherren fast permanent in Ballbesitz, doch fiel ihnen gegen einen dichten Bochumer Abwehrriegel nichts ein. In ellenlangen Ballstafetten schob ein Spieler die Verantwortung zu dem nächsten. Gefährlich wurde es eigentlich fast nie.
Lediglich zu Beginn der zweiten 45 Minuten änderte sich dies, als die Hausherren zeitweise aktiver wurden. So erarbeiteten sich Cacau (55.) und Elson (56.) die bis dato besten Tormöglichkeiten, ehe dann Tasci das 1:0 ein köpfte. Doch nach dem Führungstreffer verfiel das Team wieder zusehends in ihre Passivität.
Der VfL Bochum schöpfte Hoffnung und am Ende wurden sie mutiger. In der 87. Minute vergab Sestak die erste große Chance zum Ausgleich. Fuchs nutzte dann aber die zweite. Bochum ist nun auf dem 15. Platz. Die Schwaben seit acht Bundesliga-Partien ohne Dreier. Babbel verschwand mit versteinerter Miene in der Kabine.
Zu Beginn hatte er in Hitzlsperger und Ludovic Magnin zwei zuletzt auf die Ersatzbank verbannte Nationalspieler in die erste Elf zurückgeholt. Hitzlsperger kam zugute, dass Christian Träsch nach der kurzfristigen Verletzung von Ricardo Osorio (Muskelverhärtung im Oberschenkel) hinten rechts gebraucht wurde und einen Platz im Mittelfeld freimachte. Magnin profitierte vom Ausfall Arthur Bokas (Zerrung der Schultergelenkskapsel). Hitzlsperger konnte sich jedoch nur 38 Minuten bewähren. Dann brach seine Verletzung wieder auf und er musste raus.