Schalke und Dortmund 1:1 im Revierderby

Der Traumtreffer durch Kevin Kuranyi hat dem FC Schalke 04 trotz deutlicher Feldvorteile nicht zum erhofften Befreiungsschlag gereicht. Die Knappen kamen im 133. Revierderby gegen Borussia Dortmund nicht über ein 1:1 (1:0)-Unentschieden hinaus.

Der Ex-Nationalstürmer hatte die Königsblauen vor 61.673 Fußball-Fans in der ausverkauften Veltins Arena mit einem spektakulären Seitfallzieher in der 20. Minute in Führung gebracht, doch am Ende nahm der Rivale aus dem Revier einen glücklichen Zähler mit nach Dortmund. In der 81. Minute stellte Mohamed Zidan den Spielverlauf beinahe auf den Kopf. Die Gelsenkirchener verpassten mit dem Remis den zweiten Rückrundensieg, der Gast wartet auch nach dem vierten Spiel hintereinander auf den ersten Sieg.

Von den Turbulenzen der vergangenen Tage war im Spiel der Platzherren nichts zu spüren. Schalke spielte mit viel Schwung und hatte die Gäste, die ohne fünf Stammkräfte antreten mussten, fest unter Kontrolle. Die besten Szenen vor de Gehäuse von BVB-Keeper Roman Weidenfeller hatte dabei insbesondere der von den Schalker Anhängern zuletzt häufig geschmähte Kuranyi, der jede Möglichkeit zum Abschluss nutzte und endlich mal wieder das Glück des Tüchtigen hatte.


In der 14. Minute setzte er das Spielgerät per Kopf nach mustergültiger Flanke von Lewan Kobiaschwili nur knapp am Tor vorbei. Doch beim zweiten Versuch gelang dem Angreifer ein Treffer solcher Güte, wie man ihn zuletzt in Schalke zu Zeiten eines Klaus Fischer gesehen hatte: Die perfekte Hereingabe von Halil Altintop beförderte Kuranyi mit dem Rücken zum Tor auf akrobatische Weise ins Netz. In der 34. Minute vergab er fast aus der gleichen Position aus der Drehung nur knapp.

Die Gastgeber musste mit dem schon frühzeitig verletzt ausgewechselten Abwehrchef Mladen Krstajic erstmal den Schock wegstecken. Bereits nach zehn Minuten nach einem Tritt von Kevin Prince Boateng musste der Serbe den Platz verlassen. Coach Fred Rutten war zu einer taktischen Änderung gezwungen. Heiko Westermann ging aus dem Mittelfeld ins Deckungszentrum zurück, Altintop rückte in die Schaltzentrale.

Die nach der Winterpause weiter ohne Dreier dastehenden Gäste waren über weite Strecken der Partie schwach. Das Konzept von Trainer Jürgen Klopp mit einem massierten Mittelfeld und Alexander Frei als einziger Spitze ging nicht auf, weil seine Schützlinge immer wieder die Zweikämpfe verloren. Schalke Schlussmann Manuel Neuer hatte im ersten Spielabschnitt nichts zu tun.


Nach dem Seitenwechsel brachte Klopp Zidan für Boateng, um die harmlose Offensive zu stärken. Der BVB wurde nun etwas aktiver, doch mehr als einen zu hoch angesetzten Schuss von Tamas Hajnal (51.) brachten sie erst einmal nicht zustande, weil der Schalker Defensivverbund sicher stand. In der 60. Minute vergab Kuranyi die vorzeitige Entscheidung, als er den Ball nach einem Patzer von Neven Subotic weit über das Tor jagte. Das Auslassen dieser Großchance rächte sich neun Minuten vor dem Ende, als Zidan im Strafraum plötzlich freie Bahn hatte und zum 1:1 traf.