Sammer: Stellenwert des Trainers verbessern

Der Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Matthias Sammer, setzt sich für die Zunft der Fußball-Trainer ein und fordert von den Bundesliga-Vereinen mehr Geduld und Konstanz in der Trainerfrage.

Sammer sagte in der “Süddeutschen Zeitung: “Der Stellenwert des Trainers muss sich verbessern. Natürlich muss der Coach auch Toparbeit nach dem neuesten Entwicklungsstand abliefern, aber wenn er das tut, dann muss sich sein Stellenwert auch viel stärker in Konstanz ausdrücken.” Der 40-Jährige ehemalige Nationalspieler und BVB-Coach fasst seine Erkenntnisse so zusammen: “Wer mittel- oder langfristig arbeiten darf, der hat auch Erfolg.”


Für Sammer wurde in der 90er Jahren versäumt, die Rolle des Übungsleiters als entscheidende Figur zu definieren. Stattdessen gilt der für das Sportliche verantwortliche Coach in der Hierarchie der Vereine meist als das schwächste Glied einer Kette. “Der Trainer ist der wichtigste Mann, er muss das stärkste Glied in der Kette sein“, so der Sportdirektor. “Und um den Trainer herum schafft man dann die Rahmenbedingungen. So muss es sein, nicht andersrum.”

Vor dem Start der 46. Bundesliga-Spielzeit befand Sammer es für “unwürdig”, wenn die Club-Verantwortlichen erst hohe Saisonziele vorgeben und die Trainer dann bereits nach dem 4. Spieltag gefragt werden, ob sie das Saisonziel nach unten korrigieren müssen. “In den Vorstandsetagen wird oft ein Druck erzeugt, der niemals haltbar ist. Wenn zehn Vereine in den UEFA-Cup wollen, dann ist jetzt schon klar, dass sechs oder sieben ihr Ziel verfehlen.”

Vereinsintern müsse es Ziele geben, und mittelfristige Ziele solle man auch ruhig öffentlich definieren, meinte der Funktionär. “Aber ich sehe die Gefahr, dass viele Club-Verantwortliche kurzfristig hohe Ziele propagieren, weil sie im Umfeld Begeisterung entfachen und mehr Dauerkarten verkaufen wollen.” Er freue sich natürlich, wenn positiv über Fußball geredet werde, so Sammer weiter, “aber man darf nicht überziehen. Das gefährdet nur den Trainer.”

Matthias Sammer setzt sich für die Trainer ein.