2. Liga: Nürnberg Top-Favorit

Die 2. Fußball-Bundesliga ist zwar um einige Attraktionen ärmer geworden, dafür steht dem Fußball-Fan aber auch ohne schillernde Trainerpersönlichkeiten und Kassenmagnete eine Spielzeit der Superlative bevor.

Das ist die stärkste 2. Liga der Welt“, sagte Übungsleiter Frank Pagelsdorf vom Absteiger Hansa Rostock. In den letzten Jahren hat sich die 2. Liga herausgeputzt und im Schatten vom Oberhaus ein starkes Profil zugelegt. Dies sieht auch die DFL so und wird erstmalig den Zweitliga-Meister mit einem eigens geschaffenen Pokal auszeichnen.

Die 2. Liga ist weltweit sicher das beste Unterhaus“, behauptet DFL-Geschäftsführer Tom Bender. Allerdings ist in der kommenden Saison alles ein wenig kleiner. Trainerpersönlichkeiten wie Christoph Daum und Jürgen Klopp sucht man ebenso vergebens wie Akteure mit klangvollen Namen. So werden sicherlich Clubs wie der 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach, die den Schnitt der Zuschauerzahlen auf 18.000 hochtrieben, wird die Klasse vermissen. Dafür ist aber die Tradition mit den einstigen Meistern 1. FC Nürnberg, SpVgg Greuther Fürth, 1. FC Kaiserslautern und TSV 1860 München, dem Kult-Verein FC St. Pauli sowie den vier WM-Arenen in München, Nürnberg, Kaiserslautern und Frankfurt/Main.


Neu hinzugekommen, sprich aufgestiegen, sind Rot-Weiß Oberhausen, Rot-Weiss Ahlen, FSV Frankfurt und der FC Ingolstadt, letztgenannter hat in Thorsten Fink einen ehemaligen Bayern-Profi als Coach am Spielfeldrand. Ebenfalls neu ist die Auf- und Abstiegsformel. Direkt aufsteigen werden nur der Tabellenerste- und Zweite, der Drittplatzierte geht in die Relegation. Beim Abstieg sieht es ähnlich aus: Hier wurden auch Relegationsspiele eingeführt, nur der Tabellenletzte- und Vorletzte steigen direkt ab.

Der Meisterpokal scheint für den Club reserviert zu sein. In einer Umfrage der dpa sprachen sich alle 18 Trainer für Nürnberg aus. Neben dem 1. FCN, der den unrühmlichen Rekord von sieben Abstiegen aus der 1. Bundesliga den direkten Wiederaufstieg im Visier hat, nannten die Übungsleiter den FSV Mainz 05, SC Freiburg, Alemannia Aachen sowie die Absteiger MSV Duisburg und Hansa Rostock. In der abgelaufenen Spielzeit kämpfte vier Spieltage vor dem Ende beinahe die halbe Liga noch um den Aufstieg. Für Hansa-Trainer Pagelsdorf sind es in der neuen Saison “acht Mannschaften, die um den Aufstieg spielen.”


Die drei Bundesliga-Absteiger lassen sich die angepeilte direkte Rückkehr in die Beletage insgesamt 59 Millionen Euro kosten. Spitzenreiter in der Etat-Rangliste ist der Club, der seinen Vorjahres-Etat um die Hälfte auf immer noch stolze 24 Millionen Euro reduzierte. Mit insgesamt 252 Millionen Euro (Vorjahr 230 Mio.) planen die 18 Vereine – in der Erwartung eines erneuten Rekordansturms von mehr als fünf Millionen Zuschauern. Auch das Fernsehgeld sorgt für großzügige Haushalte: Mit bis zu 7,2 Millionen Euro kann ein Bundesliga-Absteiger in der 2. Liga rechnen. (dpa)