Die Bahnen der EM-Gastgeberländer Österreich und Schweiz richten sich auf einen noch nie dagewesenen Ansturm an Fahrgästen ein. In der Zeit der EURO vom 7. bis 29. Juni werden in beiden Ländern knapp 7.000 Sonderzüge zum Einsatz kommen.
Allein in der Schweiz rechnen die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) mit rund 1 Millionen zusätzlicher Bahnfahrer. “Es soll eine EM des öffentlichen Verkehrs werden“, erklärte der Chef des Unternehmens, Andreas Meyer auf einer Pressekonferenz in Basel. Bei der Vorbereitung habe man sich auch Rat der Deutsche Bahn AG geholt.
Um dem Fußball-Fan einen guten Service zu bieten, hat die SBB 1.500 zusätzliche Kräfte am Start. Diese wurden kurzerhand aus dem Verwaltungsbereich der SBB abkommandiert. Statt der üblichen rot-weißen Dienstbekleidung wurden alle Bediensteten mit speziellen Uniformen und gelben Kappen ausgestattet. Somit lässt sich der SB-Mitarbeiter besser von Schweizer Fans unterscheiden, hieß es.
Auch ist man für etwaige Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Fan-Gruppen gerüstet. “Wir freuen uns auf eine friedliche EM und eine hervorragende Stimmung, aber wir sind vorbereitet für Störungsaktionen“, so Meyer.
Die Besucher der Partien müssen sich keine Sorgen machen, wie sie spätabends wieder in ihre Wohnorte zurückkommen. Man werde den Nachtfahrplan erweitern und den Güterverkehr auf dem jeweiligen Schienennetz so gut wie möglich einschränken. “Wir sind auf großes Entgegenkommen unserer Güterkunden gestoßen“, erklärte Mexer, der auch auf den Umweltaspekt aufmerksam macht. Während der EM 2008 werden rund 18.000 Tonnen Kohlendioxid-Ausstoß durch die mit dem Zug fahrenden Fußball-Fans eingespart.
Für Besucher eines Spiels gilt die Eintrittskarte am Spieltag und am darauffolgenden Tag bis 12:00 Uhr als Zugfahrschein. Desweiteren haben die Bahnbetriebe beider Länder spezielle Sonderangebote. Von der Deutsche Bahn AG hat man sich besonders logistische Informationen eingeholt sowie die Infostände der WM 2006.
(dpa)