Overath Verständnis für Daum – Trainersuche läuft

nach dem plötzlichen Weggang von Cheftrainer Christoph Daum hat Fußball-Bundesligist 1. FC Köln die Suche nach einem neuen Übungsleiter gestartet. “Wir haben uns ein paar rausgesucht, sind aber noch nicht soweit“, sagte Präsident Wolfgang Overath der dpa.

Club-Manager Michael Meier teilte mit, dass es bei den Geißböcken keinen Zeitplan gebe. Direkt nach Bekanntwerden von Daums Abgang kursierten zahlreiche Nachfolger durch Kölns Medien. So war unter anderem von Michael Skibbe, Mirko Slomka, Friedhelm Funkel aber auch vom ehemaligen FC-Chefcoach und -Spieler Bernd Schuster zu lesen. Die Club-Verantwortlichen wollten aber keine Namen nennen.

Dem “Kölner Stadt-Anzeiger” sagte Overath, dass er Daums Entscheidung nachvollziehen könne. In einem Telefeongespräch sagte er dem 55-jährigen Fußball-Lehrer, “dass ich ihn verstehen kann“. Man werde “vernünftig Kontakt halten“. Dem Club war klar gewesen, dass der Coach ein “Superangebot” eines großen europäischen Vereins nicht ablehnen würde. Derzeit scheint ein Abgang Daums zum 17-maligen türkischen Meister Fenerbahce Istanbul wahrscheinlich. Der Club soll ihm angeblich einen Verdienst von 3,5 Millionen Euro pro Spielzeit geboten haben. Fenerbahce will sich von seinem spanischen EM-Coach Luis Aragones trennen. Beide Personalien bestätigte der Verein bislang nicht.

Daum hatte Overath darüber informiert, dass er die vereinbarte Möglichkeit einer Kündigung zum 30. Juni nutzen und den 1. FC Köln verlassen werde. “Er habe einen unglaublichen Vertrag bei einem Riesenverein für vier Jahre unterschrieben“, sagte Overath zum elementaren Detail des Telefonats mit Daum. Der Coach sei Realist genug gewesen, um zu erkennen, “dass dieses Angebot außerhalb unserer Möglichkeiten lag“, ergänzte der FC-Präsident.

Daum hatte über sein Kölner Anwaltsbüro mitteilen lassen, dass sein plötzlicher Rückzug “keine Entscheidung gegen den 1. FC Köln” sei. Vielmehr habe er eine neue Herausforderung gesucht. Ihn reize die Möglichkeit, mit seinem neuen Club wieder international spielen zu können. Ihm seien zudem sportliche Rahmenbedingungen geboten worden, die eine künftige Champions-League-Teilnahme ermöglichten. Seine Mission in Köln sei mit dem Bundesliga-Aufstieg 2008 und dem Nicht-Abstieg 2009 erfüllt.