MSV Duisburg verlängert mit Neururer

Beim Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg hat es nach den Querelen der vergangenen Tage nun eine überraschende Wende gegeben: Statt sich nach den Meinungsverschiedenheiten von Chefcoach Peter Neururer zu trennen, haben die Zebras den Kontrakt mit dem 53 Jahre alten Coach um ein Jahr bis zum 30. Juni 2010 verlängert.

Zunächst hat man sich mündlich geeinigt und diese Einigung sei auch für die zweite Liga gültig. Danach verlängert sich der Vertrag automatisch um ein weiteres Jahr, wenn der Fußball-Lehrer mit dem Revierclub 2010 ins Oberhaus zurückkehrt. “Wir streben jetzt gemeinsam mit Neururer mit Macht den Aufstieg in die Bundesliga im kommenden Jahr an“, teilte MSV-Präsident Walter Hellmich mit.

Zuletzt hatte es, nach dem Ende aller Aufstiegshoffnungen in der laufenden Spielzeit, zwischen Neururer und dem Clubchef Hellmich diverse Meinungsverschiedenheiten gegeben. Die gemeinsame Zukunft stand infrage. “Wir müssen jetzt klären, wie es weitergeht“, sagte Hellmich noch kurz vor der Verlängerung und schürte damit Spekulationen über eine mögliche Trennung. Nach der 2:3-Schlappe gegen die TuS Koblenz hatte der Übungsleiter seinen Boss mit Forderungen bedrängt. “Wenn der MSV in der neuen Saison keine Mannschaft hat, die in der Lage ist, um den Aufstieg mitzuspielen, stehe ich für den Trainerposten nicht zur Verfügung.”


Die Bedingungen für ein höheres finanzielles Engagement kann der Verein wohl kaum erfüllen. Gleichwohl gab Neururer dem MSV nach einem Gespräch mit Hellmich nun die Zusage für eine weitere Zusammenarbeit. Damit scheint auch die Zukunft von Sportdirektor Bruno Hübner beim MSV gesichert, mit dem Neururer eng zusammenarbeitet.

Schon am 20. März hatten die Verantwortlichen öffentlich Einigkeit über die Vertragsverlängerungen mit Neururer und Hübner bis 2010 verkündet. Die Papiere waren aber noch nicht unterzeichnet worden. “Diesmal gilt unser Handschlag auf jeden Fall“, stellte Hellmich klar, dass alles bald schriftlich fixiert werden soll. “Wir hatten uns damals in die Augen gesehen, so etwas zählt für mich.”

Neururer, der in fünf Tagen seinen 54. Geburtstag feiert, trat seinen Job beim MSV im vergangenen November an. Auf seiner 14. Trainerstation war er zunächst mit zwölf Spielen ohne Niederlage sehr erfolgreich. Nachdem der Rückstand auf die Aufstiegsplätze nach vier Partien ohne Sieg wieder uneinholbar groß geworden ist, hat er klare Vorstellungen für die nächste Saison: “Die Mannschaft darf nicht ausbluten, es ist mein Anspruch, um den Aufstieg mitzuspielen.”


Nun muss Neururer dieses Ziel trotz eines geringen finanziellen Spielraums schaffen. “2005 und 2007 haben wir den Aufstieg mit geringeren Etats als in diesem Jahr geschafft. Das kann uns erneut gelingen“, meinte Hellmich, der sich an die Lizenzauflagen der Deutschen Fußball Liga (DFL) halten muss. Die fehlenden Finanzen sollen nach Meinung des Bauunternehmers “durch Arbeit und Sachkenntnis” ausgeglichen werden.