Kraftloser HSV nur 0:0 gegen Eintracht Frankfurt

Beim Hamburger SV waren am Samstag, also gut 40 Stunden nach der siegreichen Europa-League-Partie gegen den PSV Eindhoven, die Akkus leer. Die Hanseaten kamen gegen Eintracht Frankfurt in der Fußball-Bundesliga nicht über ein müdes 0:0-Unentschieden hinaus.

Mit der Punkteteilung verloren die Hamburger im Kampf um einen Champions-League-Platz weiteren an wichtigen Boden. Die Gäste, bei denen interne Querelen zwischen Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen und Trainer Michael Skibbe für Unruhe sorgten, setzten ihren Lauf indes fort. Die Hessen behalten mit fünf Siegen und vier Unentschieden aus den vergangenen zehn Spielen die Europa-League-Platz im Auge.

Beim HSV hinterließ das Kurz-Erholungscamp in einem Fünf-Sterne-Hotel nach dem Eindhoven-Spiel unter der Woche nicht die gewünschte Wirkung. Die Mannschaft von Coach Bruno Labbadia, die sich über die kurze Pause beschwert hatte, musste zudem auf ihren Top-Stürmer Ruud van Nistelrooy verzichten. Der Wintereinkauf klagte nach dem Abschlusstraining über muskuläre Beschwerden im Oberschenkel und wurde vom Trainer für das Europa-League-Rückspiel gegen den PSV Eindhoven am Donnerstag (25.02.2010) geschont.

Der Niederländer van Nistelrooy wurde auf der Tribüne Zeuge, wie sein Sturm-Kollege Marcus Berg die erste Möglichkeit im Spiel per Kopf (25.) versiebte. Auch der im Mittelfeld aufgebotene Tunay Torun machte es vor 56.196 Zuschauern in der Hamburger Nordbank-Arena nicht besser und vergab die beste Chance der ersten 45 Minuten: Aus der Nahdistanz köpfte der Türke das Spielgerät an das Außennetz (39.). Wie schon vor zwei Tage gegen Eindhoven fehlte es den einfallslosen Hamburgern im Angriff an Durchsetzungsvermögen.

Die Hessen, bei denen erstmals nach seinem doppelten Bänderriss Mittelfeldakteur Pirmin Schwegler spielte, boten den Hausherren mit einem couragierten Auftritt die Stirn. So kauften sie mit aggressiv geführten Zweikämpfen den Hamburgern den Schneid ab. Zwar hatten sie kaum Torchancen, waren jedoch im Mittelfeld keinen Deut schlechter als die Hamburger und insgesamt zweikampfstärker und spritziger.

Die Hamburger setzten mit zahlreichen Fehlpässen die Gäste immer wieder in Szene, so dass die Hamburger Anhänger ihre Mannschaft mit “HSV, HSV”-Rufen versuchten zu wecken. Nationalspieler Piotr Trochowski, der diesmal von Anfang an ran durfte, blieb genauso blass wie Stürmer Mladen Petric. Weiterhin wirkte sich das Fehlen von Eljero Elia und Kapitän David Jarolim negativ aus.

Die Hessen, deren letzter Dreier in Hamburg nun schon zwölf Jahre zurückliegt, hätte beinahe einen Sieg eingefahren, doch HSV Defensivspieler Jerome Boateng konnte vor Patrick Ochs den Ball vor der Torlinie wegschlagen. Kurz vor dem Ende forderten die Zuschauer Strafstoß, weil Guy Demel im Sechszehner zu Fall kam. Doch Schiedsrichter Markus Wingenbach, seinerseits Bundesliga-Debütant, versagte den Gastgebern zurecht den Strafstoß.