Köln holt Auswärts-Dreier beim VfB Stuttgart

Das Rückkehr des früheren Meistertrainers Christoph Daum an seine alte Wirkungsstätte hat dem VfB Stuttgart die zweite Heimpleite der Bundesliga-Saison beschert.

Die Veh-Elf verlor gegen den 1. FC Köln mit 1:3 (0:1) und rutscht langsam immer weiter ins Mittelmaß. Die Tore für die Geißböcke besorgten vor 55.800 Fans in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena Kölns Knipser Milivoje Novakovic (3., 61.) und Petit (90. +4). Somit hat der Aufsteiger bereits den dritten Sieg auf fremden Geläuf eingefahren. Für die auf ganzer Linie enttäuschenden Schwaben reichte es lediglich zum zwischenzeitlichen Anschlusstreffer von Roberto Hilbert in der 69. Minute.

Auf Seiten der Gäste musste Trainer Daum wegen des Ausfalls von Mittelfeldakteur Fabrice Ehret erstmals nach fünf Spieltagen eine andere Anfagsformation aufs Feld schicken und verordnete gleich ein neues System. Der 55 Jahre alte Übungsleiter verzichtete im Zentrum auch auf Nemanja Vucicevic und bot den ehemalige Stuttgarter Sergiu Radu als zweiten Angreifer neben Novakovic auf. Marvin Matip nahm seinen Platz als zusätzliche Absicherung vor der Vierer-Abwehrkette in der Mannschaft ein, musste aber schon nach knapp 30 Minuten angeschlagen ausgewechselt werden, für ihn kam Kevin McKenna.


Der erste Stich der neuen Doppelspitze ließ kaum auf sich warten: Nach gerade einmal gut zwei Minuten konnte VfB-Torhüter Jens Lehmann nach einer Ecke von Brecko Radus Kopfball gerade noch abwehren, gegen das Nachstochern von Novakovic war er machtlos. Von der kalten Dusche sichtlich aufgeweckt, übernahm Stuttgart umgehend das Kommando, Köln zog sich mit der Führung im Rücken weit zurück.

Der VfB erspielte sich eine Reihe teils erstklassiger Chancen, zum Ausgleich reichte das aber nicht. Zunächst schoss Sami Khedira (7.) aus dreizehn Metern Kölns Keeper Faryd Mondragon in die Arme, bevor Roberto Hilbert (13.) bei seinem Schuss ebenso knapp daneben zielte wie erneut Khedira (14.) nur eine Minute später per Kopf. Auch ein Schlenzer von Thomas Hitzlsperger (15.) fand nicht sein Ziel. Auch nach dieser Drangphase kontrollierte der mit der gleichen Mannschaft wie zuletzt beim 0:2 in Hamburg agierende Gastgeber die Partie, konnte den starken Druck auf das Kölner Tor aber nicht aufrecht erhalten.

Nach dem Wechsel hatte die Mannschaft von Trainer Armin Veh weiterhin mehr vom Spiel, entwickelte aber kaum zündende Ideen und sah sich zudem wachsender Kontergefahr der Kölner ausgesetzt. Beim zweiten Treffer profitierte der FC allerdings von gütiger Mithilfe von Hitzlsperger, der mit einer Rückgabe per Kopf seine eigene Verteidigung düpierte und versehentlich Novakovic in Richtung Lehmann schickte. Der treffsichere Slowene bedankte sich mit seinem zweiten Tor.

Veh setzte mit den Hereinnahmen von Marica für Pardo und Lanig für Hitzlsperger zwar auf noch mehr Risiko, doch zu Gute halten konnte man den eigentlich favorisierten Stuttgarter vor allem, dass sie sich noch immer nicht geschlagen gaben. Mehr als der Treffer von Hilbert sprang in einer hektischer werdenden Schlussphase aber nicht heraus. In der Nachspielzeit gab Petit mit seinem 3:1 dem VfB dann sogar noch den Rest.