Köln gewinnt packenden Pokal-Fight gegen Wolfsburg

Der überragend aufspielende Manasseh Ishiaku auf Seiten des 1. FC Köln hat den amtierenden deutschen Meister VfL Wolfsburg beinahe im Alleingang aus dem DFB Pokal gekegelt.

In einem packenden Spiel zweier Bundesligisten avancierte der Nigerianer mit seinen beiden Treffern in der 22. und 32. Minute zum umjubelten Matchwinner. Die Geißböcke erreichten nach dem 3:2 (2:0)-Erfolg das Achtelfinale. Für den Champions-League-Teilnehmer war die Pleite im Pokal ein erneuter Rückschlag im enttäuschenden Saisonstart. Vor 31.500 Fans im Rhein-Energie-Stadion erzielte Sebastian Freis (65.) den dritten Treffer für die Gastgeber. Edin Dzeko (54.) und Sascha Riether (66.) hatten jeweils den Anschluss erzielt. In der Schlussphase musste Wölfe-Coach Armin Veh offenbar wegen Meckerns noch den Innenraum verlassen. Während die Anhänger der 1. FC “Wir fahren nach Berlin” sangen, lagen bei den Gästen die Nerven blank: In der Nachspielzeit sah Marcel Schäfer noch Gelb-Rot.

Nach dem Abpfiff waren sich die Gäste ihrer Fehler bewusst. “Wir haben wieder zu viele Gegentore kassiert und vorne haben wir zu wenige Tore gemacht“, meinte Riether. “Die Kölner haben die Torchancen genutzt und sind deshalb verdient weiter.” Der Kölner Freis sah das ähnlich: “Alles in allem war das eine sehr gute Leistung. Ich hoffe, das gibt uns sehr viel Selbstvertrauen für die schweren Aufgaben, die da kommen.” Das Pokalfinale in Berlin sei nicht nur das Ziel der Fans, sondern auch das der Mannschaft.

Kölns Trainer Zvonimir Soldo schickte die gleiche Mannschaft ins Spiel, die den ersten Kölner Bundesliga-Sieg in dieser Saison beim VfB Stuttgart perfekt gemacht hatte (2:0). Sein Gegenüber Armin Veh brachte im Vergleich zum letzten Ligaspiel den Japaner Makoto Hasebe neu für Fabian Johnson und konnte den in der Bundesliga gesperrten Torwart Diego Benaglio im Pokal wieder einsetzen.

Die Kölner, die in der Liga zu Hause noch sieglos sind, begannen das Spiel äußerst engagiert und aggressiv. Sie hatten auch die erste Chance nach einem strammen Schuss von Nationalstürmer Lukas Podolski (14.). Ishiaku, der nur wegen anhaltender Adduktoren-Probleme von Milivoje Novakovic zum Einsatz kam, köpfte dann nach einer Flanke von Fabrice Ehret die verdiente Führung für die Gastgeber. Nun waren die “Wölfe” wach: Im direkten Gegenzug traf Dzeko den Pfosten.

Wölfe-Coach Veh war nach einer halben Stunde schon vom Spiel seiner Mannschaft bedient. Und er sollte Recht behalten, nach einem Freistoß von Podolski konnte Benaglio den Ball nicht festhalten und der stets gefährliche Ishiaku erhöhte bei seinem bisher besten Auftritt für die Kölner auf 2:0.

Nach der Pause konterten die Kölner munter drauf los. Nach einem Traumpass von Maniche scheiterte Freis am hervorragend aufgelegten Benaglio (47.). Und auch Podolski vergab in der 50. Minute nach einem Freis-Pass aus spitzem Winkel eine weitere Riesen-Chance. Dann erzielte Dzeko mit einer Direktabnahme aus kurzer Distanz den überraschenden Ausgleich nach einer Flanke von der linken Seite.

Spätestens jetzt war es ein packender Pokal-Fight. Nach einem Steilpass von Podolski umkurvte Freis den herausstürmenden Benaglio und machte das 3:1. Doch schon im direkten Gegenzug sorgte eine weitere Flanke von links für Konfusion im Kölner Strafraum, davon profitierte Riether, der den erneuten Anschluss erzielte. Dzeko hätte dann in der 79. Minute den Ausgleich erzielen müssen, doch sein Kopfball strich wenige Zentimeter über das Kölner Tor.