DFB-Pokalsieger Werder Bremen hat das Nord-Derby gegen den Zweitligisten FC St. Pauli mit 2:1 (1:0) gewonnen und das Achtelfinale im DFB Pokal erreicht.
Die Treffer für die Platzherren erzielten Mesut-Özil-Ersatz Aaron Hunt (28.) und der Brasilianer Naldo (81.). Den Treffer für die Kiez-Kicker besorgte Regisseur Charles Takyi (75.).
Nach der Partie bemängelte Werder-Trainer Schaaf die Chancenverwertung seiner Schützlinge. “Wir hätten stärker den Abschluss finden, also wirklich das Tor suchen müssen“, so der Coach. “Diese Dinge muss man besser machen, dann hat man einen ruhigen Abend.” Holger Stanislawski hatte ein ähnliches Ungleichgewicht im Spiel ausgemacht. “Unterm Strich haben wir verdient verloren“, sagte der St. Pauli- Trainer. “In der ersten Halbzeit haben wir zu viel Respekt gezeigt.”
Die 31.824 Anhänger in der ausverkauften Baustelle Weserstadion sahen einen verhaltenen Beginn beider Mannschaften. Schaaf hatte mächtig in der Offensive durchrotiert und anstatt des A-Sturms, Claudio Pizzaro und Marko Marin, zwei neue Angreifer mit Marcelo Moreno und Markus Rosenberg gebracht. erneut erwies sich Hunt als guter Özil-Vertreter.
Werder bestimmte zwar vom Anpfiff das Geschehen, doch Torchancen waren lange Zeit Mangelware. Es fehlte zunächst die Abstimmung. Doch gleich mit der ersten Torchance ging Werder in Führung. Hunt belohnte sich selbst für eine starke erste Halbzeit und traf nach einer Kopfball-Verlängerung von Naldo mit links durch die Beine von Pauli- Keeper Matthias Hain. Und die Bremer setzten nach: Nur zwei Minuten später hatte Moreno nach einem schönen Absatzkick von Rosenberg das 2:0 auf dem Fuß, doch Pauli-Kapitän Fabio Morena blockte den Schuss auf die linke kurze Ecke gerade noch ab.
Danach gewann das Spiel der Gastgeber immer mehr Sicherheit. In der 34. Minute verpasste Hunt nach einer Direktabnahme von Philipp Bargfrede den Ball knapp am zweiten Pfosten. Vom auswärtsstärksten Club der Zweiten Liga kam zu wenig, St. Pauli kam mit Ausnahme eines schlampig zu Ende gespielten Konters (20.) nicht in die Nähe des Bremer Tores.
Nach der Pause machten es die Hamburger etwas besser, Takyi (50.) und Deniz Naki (52.) kamen fast allein vor Werder-Keeper Tim Wiese zum Abschluss, doch beide Male retteten Verteidiger in höchster Not. Nun ergaben sich größere Räume für Werders Offensive. Rosenberg traf nach schöner Einzelleistung von der Strafraumgrenze nur den rechten Pfosten, Hunt scheiterte im Nachschuss an Hain (55.).
Wiese wurde nur einmal vom eingewechselten Ex-Bremer Max Kruse zu einer Glanzparade gezwungen, als dieser aus 16 Metern abzog und der Werder-Torwart den Ball gerade noch um den Pfosten lenken konnte (66.). Völlig überraschend fiel dann jedoch der glückliche Ausgleich für Pauli, als Stürmer Marius Ebbers nach einer Flanke von Takyi den Ball mit der Brust annahm und per Fallrückzieher den Pfosten traf. Im Nachschuss war es dann Takyi selbst, der vollstreckte (75.). Der Brasilianer Naldo sicherte dann aber mit seinem Treffer nach einer Ecke in der 81. Minute den verdienten Bremer Erfolg. In der 89. Minute traf der eingewechselte Marko Marin noch die Latte.