Karlsruher SC trifft wieder – 2:2 gegen Hoffenheim

Der Bundesliga-Neuling, Hinrunden-Überflieger und Herbstmeister 1899 Hoffenheim rasselt immer tiefer in die Krise. Mit dem 2:2 (1:1) beim Schlusslicht Karlsruher SC ist die Truppe von Coach Ralf Rangnick bereits seit zehn Spielen hintereinander ohne Sieg und stürzte auf Rang acht ab.

Die Badener dagegen konnten vor 29.054 Anhängern im Wildparkstadion ihre insgesamt 752 Minuten andauernde torlose Zeit beenden und wahrten zumindest die kleine Chance auf den Verbleib in Liga eins.

In der 33. Minute beendete Sebastian Freis den Tor-Fluch. In der 65. Minute setzte Giovanni Federico sogar noch einen drauf und glich die zwischenzeitliche 2:1-Gästeführung aus. Sejad Salihovic (28.) und Selim Teber (48.) brachte die Gastgeber jeweils in Führung. Kurz vor dem Abpfiff sah Hoffenheims Luiz Gustavo wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte (89.) vom Unparteiischen Thorsten Kinhöfer.

Im Aufeinandertreffen der beiden schwächsten Mannschaften 2009 agierten beide Seiten zunächst äußerst verunsichert. Die Gäste, die ohne ihren gesperrten Spielgestalter Carlos Eduardo und Schlussmann Daniel Haas antraten und Rangnick zum erneuten Umbau zwang, kamen wieder nur mühsam in die Begegnung. Defensivmann Marvin Compper hatte zuvor via Interview in der Zeitung “Die Welt” eingeräumt: “Wir haben uns durch die Herbstmeisterschaft blenden lassen und danach gedacht, es kann alles so weitergehen.”


Zu selten blitzte die Klasse der Offensivabteilung der Kraichgauer auf. Einen Schuss von Salihovic lenkte KSC-Keeper Miller um den Pfosten (11.). Auch gegen den völlig freistehenden Teber, der in die Startelf der Gäste zurückgekehrt war, parierte Miller glänzend (24.). Beim tollen Schlenzer von Salihovic, der zuvor Michael Mutzel ausgetanzt hatte, war der Karlsruher Schlussmann jedoch machtlos.

Doch die Antwort der Hausherren ließ nicht lange auf sich warten. Stürmer Joshua Kennedy, der längst aussortiert war und von Trainer Edmund Becker vor der Partie “begnadigt” wurde, spielte Freis glänzend frei. Der 23-Jährige überwand 1899-Ersatzkeeper Ramazan Özcan per Außenrist-Schuss – sein achter Saisontreffer.

Kurz nach dem Wiederanpfiff setzte es jedoch die nächste kalte Dusche für die nervösen Karlsruher. Salihovic konnte unbedrängt flanken, Teber störte niemand beim Kopfball – 1:2. Demba Ba hätte kurz darauf sogar erhöhen können, köpfte den Ball aber aus Nahdistanz über das Tor (52.). Das Publikum wurde unruhig, forderte lautstark die Entlassung von KSC-Coach Becker. Doch mitten in die beste Phase der Hoffenheimer hinein gelang Federico nach unfreiwilliger Vorarbeit von Gäste-Verteidiger Andreas Beck per Linksschuss das 2:2.


Danach entwickelte sich eine packende Schlussphase mit Chancen auf beiden Seiten. Doch weder der eingewechselte 1899-Stürmer Wellington (83.) noch Federico, der in der Nachspielzeit den Pfosten traf, konnten die Partie entscheiden. (dpa)