Italiens Spieler wollen nach Dopingurteil streiken

Italiens Fußball-Profis wollen wegen der Doping-Sperren gegen die Akteure Daniele Mannini und Davide Possanzini streiken. Sämtliche Partien der ersten und zweiten Liga sollen am kommenden Wochenende mit einer Verspätung von 15 oder 30 Minuten anfangen.

Die Spielergewerkschaft AIC wird darüber noch eine Entscheidung fällen. Zuletzt habe es einen ähnlichen Streik Italien vor 13 Jahren gegeben. Die Spieler protestieren damit gegen die vom Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne verhängten einjährigen Dopingsperren für Mannini und Possanzini. Beide Akteure kamen nach einer Partie von Brescia Calcio gegen Chievo Verona im Dezember 2007 zu spät zur Dopingkontrolle.

Nach Auffassung des Sportgerichts des italienischen Fußballverbands (FIGC) war dies jedoch kein Dopingvergehen. Mannini und Possanzini wurden freigesprochen, aber für 15 Tage gesperrt. Gegen dieses Urteil legte die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) Berufung ein und erhielt vor dem CAS letzte Woche recht. Das verspätete Eintreffen zur Dopingkontrolle wertete man als Verweigerung des Tests. Das Ergebnis war allerdings negativ.

Dieses Urteil ist unangemessen und übertrieben“, meinte Liga-Präsident Antonio Matarrese. FIGC-Präsident Giancarlo Abete war über das CAS-Urteil “erstaunt und verbittert“. Manninis jetziger Verein SSC Neapel akzeptiert das Urteil nicht. “Dies ist eine kolossale Ungerechtigkeit“, meinte Pierpaolo Marino, Geschäftsführer Neapels, und drängte gemeinsam mit den Vereins-Oberen von Brescia Calcio sogar auf einen kompletten Streik an diesem Spieltag.