Hertha BSC verlängert mit Trainer Favre

Fußball-Bundesligist Hertha BSC hat vor dem Start in die Rückrunde Lücken im Kader gefüllt und auf dem trainerposten die Weichen für die Zukunft gestellt. Der Hauptstadtclub teilte heute mit, dass man vorzeitig mit seinem Chef-Coach Lucien Favre um ein weiteres Jahr bis 2011 verlängert hat.

Das ist ein Zeichen der Wertschätzung und des Vertrauens“, meinte Manager Dieter Hoeneß. “Wir wollten vor dem Start der Rückrunde ein Signal setzen, dass wir mit der Arbeit des Trainers sehr zufrieden sind.” Favre sagte zur Verlängerung seines Kontraktes: “Das ist ein großer Vertrauensbeweis des Vereins. Diese Mannschaft hat viel Perspektive und ich bin glücklich über die Verlängerung.” Der Schweizer Übungsleiter ist seit Sommer 2007 Cheftrainer bei der Hertha.

Gleichzeitig präsentierten die Berliner mit Defensivmann Leandro Cufre vom französischen Erstligisten AS Monaco die zweite Neuverpflichtung in der Winterpause. “Ich freue mich auf Berlin, kenne die Bundesliga aus dem Fernsehen“, erklärte der als Raubein verschriene Argentinier, der bereits am Mannschaftstraining teilgenommen hat. Ob der 30-Jährige bereits gegen Eintracht Frankfurt auflaufen kann, ist noch nicht sicher, da der Verein noch auf die Spielgenehmigung für Cufre wartet. “Wenn die Genehmigung rechtzeitig eintrifft, steht er gegen die Eintracht im Kader“, teilte Favre mit.


Cufre ist in Deutschland kein Unbekannter: Bei der Weltmeisterschaft 2006 erlangte er traurige Berühmtheit, als er nach dem Viertelfinal-Aus Argentiniens gegen die deutsche Elf im Berliner Olympiastadion Per Mertesacker in den Unterleib trat und damit ein heftiges Handgemenge provozierte. Diese Episode ist ihm inzwischen sehr unangenehm. “Ich hoffe, die Szene ist mittlerweile vergessen“, sagte Cufre am Freitag in Berlin. “Damals ging es um viel, die Emotionen kochten über. Wenn wir gegen Werder spielen, werde ich mich bei Mertesacker entschuldigen.”

Bei Cufres Verpflichtung hat Hertha die Gunst der Stunde genutzt: Monaco wollte den Argentinier los werden, da ihm im Dezember seine zusätzliche italienische Staatsbürgerschaft entzogen worden war. Cufre soll zusammen mit Hunderten anderer südamerikanischer Profis in einen Skandal um gefälschte Pässe verwickelt sein. Als überzähliger Nicht-EU-Bürger war Cufre in Monaco deswegen nicht mehr spielberechtigt, zusätzlich belegte ihn die französische Profi-Fußball-Liga (LFP) mit einer “vorläufigen Sperre”. Cufres Bruder Gabriel beteuerte vor kurzem gegenüber argentinischen Medien: “Unsere Oma war Italienerin, Leandro hat sich nichts zuschulden kommen lassen.”