HSV – Trouble: Stadionsponsor geht, Seeler warnt

Kritische Worte von HSV-Ikone Uwe Seeler, mahnende Worte vom Manager des FC Bayern München Uli Hoeneß – und zu allem Übel zieht sich nun auch noch der Stadionsponsor zurück: Auf Club-Boss Bernd Hoffmann regnet derzeit von allen Seiten jede Menge Ungemach.

Nach seinem “Sieg” im Machtkampf mit Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer muss sich Hoffmann von Seeler nun vorwerfen lassen, als Alleinherrscher den Fußball-Bundesligisten Hamburger SV zu führen und vor allem wieder ins richtige Fahrwasser zu manövrieren. “Zu viel Macht ist sehr gefährlich. Hoffmann hat jetzt alleine die Verantwortung. Daran wird er nun gemessen“, so der Ehrenspielführer der deutschen National-Elf in der “Bild”.

Uwe Seeler deutete mit seinem Hieb in Richtung Club-Chef an, dass er das Wirken des Wirtschaftsmannes Hoffmann zum Teil mit Unbehagen verfolgt. “Der HSV ist auch ein Verein, nicht nur Geschäft.” Via “Hamburger Abendblatt” meldete sich nun auch Bayern Münchens Manager Uli Hoeneß zu Wort, der besonders auf die Trennung von Beiersdorfer mit Unverständnis reagierte. Der langjährige Sportdirektor sei ein “Guter“. Er wisse nicht, “warum sich der HSV von einem solchen Mann trennt“.

Besonders das Treiben des Aufsichtsrats, der das Aus von Beiersdorfer beschlossen hatte und sich dafür am 13. Juli auf einer Mitgliederversammlung gegenüber den kritischen Fans der Supporters rechtfertigen muss, verfolgt Hoeneß mit Sorge. “Andauernd hört man vom HSV, dass der Aufsichtsrat wieder tagt, die Kontrolleure wieder etwas entscheiden. Aber dadurch diskutiert sich der Verein kaputt“, meinte Hoeneß. “Unfassbar, dass sich der HSV eine so gute Saison kaputtredet.”

Während auch Ex-Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld für Beiersdorfer nur lobende Worte fand und dessen “sehr gute Transferbilanz” herausstellte, kritisierte Hoffmann seinen langjährigen Weggefährten. In den vergangenen drei Spielzeiten seien elf Profis verpflichtet worden, von denen nur Joris Mathijsen, Marcell Jansen, Mladen Petric und Paolo Guerrero feste Größen geworden seien. “Vor Jahren war die Trefferquote weitaus höher“, sagte Hoffmann. Zudem habe ihm eine klare Führung im sportlichen Bereich gefehlt. Es gehe nicht an, dass Spieler – wie etwa Petric – mit Angeboten anderer Clubs kokettierten. “Da habe ich eine Reaktion vom Sportchef erwartet.”

Die ist ausgeblieben – und die Ära Beiersdorfer Geschichte. Dafür gilt mehr denn je: Alle Macht für Hoffmann. Und der ist nun – gemeinsam mit Trainer Bruno Labbadia – nicht nur bei der Kaderzusammenstellung gefordert. Nach der kommenden Saison muss sich der HSV auch einen neuen Stadionsponsor suchen, da die krisengeschüttelte HSH Nordbank ihr Engagement vorzeitig zum 30. Juni 2010 beenden wird. Ursprünglich war die Kooperation, die dem HSV seit 2007 jährlich geschätzte 4,5 Millionen Euro und damit einen Spitzenplatz im Bundesliga-Ranking einbringt, bis 2013 geplant. Nun aber zog die HSH Nordbank eine vereinbarte Kündigungsoption. “Die Bank muss sparen und sich neu aufstellen“, erklärte Dirk Jens Nonnenmacher, Vorstandsvorsitzender der HSH Nordbank.