HSV – Krisengipfel ohne Ergebnis

Der Machtkampf beim Fußball-Bundesligisten Hamburger SV setzt sich auch nach dem Krisengipfel fort. Horst Becker, Aufsichtsratsvorsitzender der Hanseaten, sagte dazu: “Wir sind mit den Gesprächen noch nicht zu Ende.”

Am gestrigen Montagabend (22. Juni) hatte der Personalausschuss des Kontrollgremiums über drei Stunden zusammengesessen und sich über die Standpunkte vom Club-Boss Bernd Hoffmann sowie des Sportchefs Dietmar Beiersdorfer zu informieren. “Wir werden uns noch mal zusammensetzen und ein Resümee der Gespräche ziehen. Spätestens am Mittwoch wissen wir, wie es weitergeht“, so Becker weiter.

Allem Anschein nach ist keiner der beiden Streithähne zum Einlenken bereit. Hoffman mäkelt an Beiersdorfers Tranferpolitik herum und fordert selbst Kompetenzen in diesem Bereich ein. Der Sportchef dagegen setzt sich gegen die Einmischung zur Wehr und bat den Aufsichtsrat um Hilfe. Hoffmann und Beiersdorfer lagen bei den Neuverpflichtungen schon des öfteren miteinander im Streit. “Es waren sehr emotionale Gespräche“, sagte Becker über das gestrige Treffen und brachte damit die Heftigkeit der Auseinandersetzung zum Ausdruck.

Nach Beckers Willen soll nun möglichst der komplette zwölfköpfige Aufsichtsrat zur Beratung zusammentreffen. Das könnte auch ein Zeichen für eine Grundsatzentscheidung sein. Einzig der Aufsichtsrat ist befugt, ein Vorstandsmitglied abzuberufen, wofür eine Zwei-Drittel-Mehrheit erforderlich wäre. Hoffmann wird in dem Machtstreit in der stärkeren Position gesehen.

Zehn Tage vor dem Beginn der Saisonvorbereitung ist der HSV nahezu gelähmt. Neue Akteure konnten bisher noch nicht verpflichtet werden. Zudem kann Jol-Nachfolger Bruno Labbadia wegen der ungeklärten Situation seine Saisonplanungen nicht vorantreiben.