Hertha verpasst Tabellenführung – 1:1 in Bielefeld

Zum Auftakt des 19. Spieltages in der 1. Fußball-Bundesliga hat Artur Wichniarek den Berliner Gipfelsturm gestoppt und Hertha BSC Berlin die erhoffte erste Tabellen-Führung nach 503 Tagen vermiest. Ausgerechnet der Ex-Herthaner sorgte mit seinem Tor in der 40. Minute dafür, dass der Haupstadtclub in Bielefeld nicht über eine 1:1 (1:1) hinauskam.

In der 13. Minute hatte Stürmer Andrej Woronin die Gäste, die in den zweiten 45 Minuten den Nachweis ihrer Klasse schuldig blieben, vor 20.700 Fußball-Fans in der Bielefelder Schüco-Arena den Führungstreffer erzielt. Durch das vierte Unentschieden in der laufenden Spielzeit bleibt die Mannschaft von Coach Lucien Favre mit 37 Zählern hinter Tabellenführer 1899 Hoffenheim (38 Punkte) auf dem zweiten Platz, die Ostwestfalen rangieren mit 18 Punkten auf der Habenseite weiter auf dem 14. Platz.

Gäste-Trainer Favre war aufgrund von zehn fehlenden Spielern – darunter Torgarant Marko Pantelic und Mannschaftskapitän Arne Friedrich – zu personellen und taktischen Umstellungen gezwungen, doch dies schien der Hertha nichts auszumachen. Auch mit einer Notelf zeigte sich Berlin zunächst als Meister der Effektivität, gleich die erste Möglichkeit brachte die Führung. Nach einem Freistoß über 60 Meter durch Schlussmann Jaroslav Drobny tauchte Woronin alleine vor dem Bielefelder Kasten auf und setzte das Spielgerät aus spitzem Winkel ins lange Eck. “Das war technisch sehr, sehr fein. Das ist Ausdruck von individueller Klasse“, lobte Michael Preetz in der Pause auf “Premiere”. Armininen- Keeper Dennis Eilhoff machte beim Gegentor keine gute Figur.


Fünf Minuten später hätte Woronin fast seinen zweiten Treffer nachgelegt, aber der Heber des Ukrainers tropfte gegen den Querbalken. Anschließend baute die Hertha ab und gewährte den Hausherren, bei denen Markus Bollmann und Markus Schuler neu in die Viererkette rückten, mehr Raum. Zwar ließen die Ostwestfalen eine Woche nach ihrem 2:1-Coup in Bremen spielerische Brillanz vermissen, aber kämpferisch überzeugte das Team von Trainer Michael Frontzeck – und wurde dafür kurz vor dem Pausenpfiff belohnt.

Dabei machte wieder einmal Wichniarek seinem Ruf als Bielefelder “Lebensversicherung” alle Ehre: Nach einer Flanke von Radim Kucera war der Pole per Kopf zur Stelle und markierte sein zwölftes Saisontor, womit er sich für zwei Drittel aller Arminen-Treffer verantwortlich zeigt. Im zweiten Durchgang entwickelte sich ein Kampfspiel, wobei sich die Hausherren Vorteile erkämpften. Die besten Chancen besaß Angreifer Christopher Katongo, aber erst scheiterte er per Kopf (60.) an Drobny, dann zog er aus 16 Metern drüber. Auf der Gegenseite kamen Maximilian Nicu (83.) und Amine Chermiti (88.) jeweils einen Schritt zu spät, so dass die Hertha die Spitze verpasste. (dpa)