Hertha BSC Berlin hat endlich den Auftakt-Fluch beenden können und erstmals nach neun langen Jahren wieder einen Dreier zum Saison-Start eingefahren.
Der Hauptstadtclub gewann bei Eintracht Frankfurt verdient mit 2:0 (1:0) und konnte sich somit für die 0:1-Schlappe am selben Ort vor genau einem Jahr revanchieren. Die Tore für die Gäste besorgten vor 44.900 Zuschauern in der Frankfurter Commerzbank-Arena Raffael (43. Minute) und Patrick Ebert (60.). Hertha konnte letztmals am 15. August 1999 (5:2/Hansa Rostock) eine Saison mit einem dreifachen Punktgewinn starten.
“Wir haben völlig verdient verloren, weil uns Hertha BSC in allen Belangen überlegen war. Wir haben heute keine Gegenmittel gefunden“, erklärte Hessen-Coach Friedhelm Funkel enttäuscht. Nur drei Tage nach dem 2:0-Sieg in der UEFA-Cup-Quali in Ljubljana erwischten die Gäste den besseren Start. Dabei hätten sowohl Raffael (9.) als auch Marko Pantelic (11.) die frühe Führung erzielen können, fanden ihren Meister aber jeweils in Keeper Oka Nikolov. Der mazedonische Schlussmann zeigte wie bereits in der Vorbereitung eine Super- Partie und ließ den verletzten Markus Pröll vergessen.
Die anderen zehn Gastgeber liefen zunächst ihrer Form hinterher. Insbesondere der griechische Angreifer Nikos Liberopoulos, der zusammen mit seinem Landsmann Ioannis Amanatidis das Angriffsduo der Eintracht bildete, wirkte anfangs noch wie fehl am Platz. Es dauerte bis zur 26. Minute, bis die Hausherren zum ersten Mal gefährlich vor das Tor der Gäste kamen. Jedoch traf der mit aufgerückte Defensivmann Marco Russ aus kurzer Distanz nur das Außennetz.
Eintracht-Coach Friedhelm Funkel hatte neben Liberopoulos in dem Franzosen Habib Bellaid und dem Österreicher Markus Steinhöfer zwei weitere Zugänge in die Anfangsformation berufen. Bei der Hertha brachte der Schweizer Trainer Lucien Favre mit den beiden Brasilianern Cicero und Kaka sowie dem früheren Rostocker Marc Stein ebenfalls drei Neue. Der kurz vor Saisonbeginn verpflichtete tunesische Stürmer Amine Chermiti saß dagegen zunächst nur auf den Bank.
Als die Gastgeber etwas besser ins Spiel fanden und durch Amanatidis (40.) und Liberopoulos (41.) zu ersten ernsthaften Chancen kamen, schlugen die Gäste zu. Nach schönem Zuspiel von Pantelic traf Raffael aus spitzem Winkel zum 1:0. Auch nach dem Seitenwechsel erstickten die Berliner die Angriffsbemühungen der Gastgeber bereits im Keim. Kurz nachdem erneut Liberopoulos per Kopf nach Flanke von Amanatidis (57.) die bis dato beste Chance der Hausherren vergeben und Funkel mit der Einwechslung des Tschechen Martin Fenin voll auf Offensive gesetzt hatte, erzielte der starke Ebert das 2:0 für die Gäste. Wieder kam die exzellente Vorarbeit von Pantelic.
Frankfurt steckte zwar auch in der Folgezeit nicht auf, insgesamt zeigten die Gäste aber die reifere Spielanlage. Bei der Hertha feierte der erst 17 Jahre alte Lennart Hartmann im zweiten Durchgang sein Debüt in der Bundesliga. (dpa)