Gefrusteter HSV – Labbadia “mehr als enttäuscht”

Der Bundesliga-Dino Hamburger SV verliert immer mehr den Anschluss an die Champions-League-Ränge und präsentiert ein gewaltiges Frustpotenzial. Bei den Norddeutschen kam das 3:3 (2:1) beim 1. FC Köln einer Pleite gleich. Goalgetter Mladen Petric, in Köln zweimal erfolgreich, ist nur noch sauer: “Der Ärger ist riesig.”

Nicht wirklich verwunderlich, denn die Gäste führten vor 50.000 Fußball-Fans im ausverkauften WM-Stadion von 2006 durch Treffer von Marcell Jansen in der 2. Spielminute und Petric (36. und 50./Handelfmeter) bereits mit 3:1. Zudem stand die Bundesliga-Kurzpremiere von Star-Angreifer Ruud van Nistelrooy vor der Krönung.

Doch alles kam anders. Milivoje Novakovic (75.) und der erneut starke Adil Chihi 120 Sekunden vor dem Abpfiff ließen “Van the Man” und seine neuen Spielerkollegen beinahe verzweifeln. “Ich kann mich nicht freuen. Die Enttäuschung ist da. Das tut weh“, sagte der von Real Madrid an die Alster gelockte Niederländer. Sein Cheftrainer Bruno Labbadia wetterte: “Das war ein extrem ärgerlicher und unnötiger Punktverlust. Wir sind mehr als enttäuscht.”

Mit diesem Gefühl hat Labbadia in seiner ersten Saison beim HSV so seine Erfahrungen. Spielerausfälle, Rückschläge, zu wenig Konstanz und nun bereits das dritte Spiel ohne Sieg. Bereits nach 21 Spieltagen hat man einen gehörigen Abstand auf Rang drei – der Fußball-Lehrer war bedient: “Wir denken jetzt nicht über die nächsten Wochen nach. Wir ärgern uns, dass wir zwei Punkte liegengelassen haben. Das ist der Ist-Zustand.”

Und das brchte Labbadia zur Weißglut, obwohl er seinen Schützlingen eine gute Leistung bescheinigte: “Aber wenn man hier 3:1 führt, dann muss man das über die Runden bringen. Leider wurde die Entscheidung verpasst.” Der Labbadia-Vorwurf an die HSV-Profis kam gleich doppelt: So befand der Übungsleiter, dass sein Team nach der frühen Führung und nach dem 3:1 einfach “das Fußballspielen eingestellt” und verschlafen habe, das 4:1 und das 5:1 nachzulegen. Da pflichtete ihm auch Van Nistelrooy bei: “Dieses Unentschieden fühlt sich wie eine Niederlage an.”