FC Bayern fast Tabellenführer – van Gaal sauer

Der deutsche Rekordmeister FC Bayern München kann eigentlich zufrieden sein: Den achten Dreier in Folge eingefahren, den amtierenden Champion VfL Wolfsburg dominiert und zumindest nach Punkten zum Spitzenreiter Bayer Leverkusen aufgeschlossen. Dennoch gab es einen, der sauer war und das war Chefcoach Louis van Gaal.

Heute haben wir nicht gut Fußball gespielt. Ich bin sehr böse, wir haben arrogant gespielt“, urteilte der Fußball-Lehrer nach dem souveränen 3:1 (2:0)-Sieg in Niederdachsen. Auch Wölfe-Coach Lorenz-Günther Köstner spielte den strengen Befehlshaber und zählte seinen Spielgestalter Zvjezdan Misimovic an. “Ich erwarte eine Trotzreaktion auf dem Platz und nicht durch Rederei und Gequatsche“, tobte der 58 Jahre alte Interimstrainer des VfL, als ihn der Bosnier auf die Auswechslung ansprach. Der ehemalige Bayern-Profi hatte nach seiner Auswechslung in der 71. Minute mit dem Wegwurf der Handschuhe auf diese reagiert.

Das Grollen Köstners war nachvollziehbar, insbesondere weil Misimovic erneut weit unter seinen Möglichkeiten spielte, doch die Worte van Gaals verwundern. “Wolfsburg hat einige Chancen gehabt, das hätten Tore sein könne“, so der Bayern-Coach. “Das war unnötig. Deswegen bin ich böse auf meine Spieler.” Dabei fuhr der Rekordmeister den erste Sieg nach fünf Jahren in Wolfsburg ein und baute die beeindruckende Serie weiter aus. Die Münchner beherrschen schon seit Wochen ihre Gegner nach Belieben.

Durch das 1:1 von Spitzenreiter Bayer Leverkusen beim VfL Bochum kam der FC BAyern bis auf zwei magere Törchen an die Werkself heran. Zudem kam der ärgste Verfolger FC Schalke 04 nocht über ein torloses Remis in Freiburg hinaus. “Die Konkurrenz hat Punkte verloren, deshalb bin ich froh“, zeigte sich van Gaal gnädig.

Erneut auffälligster Spieler in den Reihen der Gäste aus München war Arjen Robben, der zudem das frühe 1:0 (2. Minute) markierte. Robben schüttele angesichts der Kritik seines Landsmannes nur den Kopf. “Arrogant – das kann ich nicht sagen. Damit bin ich nicht einverstanden“, widersprach Robben. Wenn man 3:1 in Wolfsburg gewinnt, kann man sich nicht beschweren. “Drei Tore pro Spiel sind gut, oder?”, so Robben weiter.

Dabei hatten die Wolfsburger, die auf den frühen Robben-Treffer noch mit wütenden Angriffen reagierten, nach dem 2:0 von Daniel van Buyten (26.) resigniert. Als dann auch noch Andrea Barzagli das Spielgerät in der 57. Minute im falschen Tor unterbrachte, war die Partie entschieden. Daran änderte auch der späte Anschlusstreffer von Grafite (90.) nichts mehr.