Auch wenn Lewis Holtby nach der Ankündigung seines Abgangs zum Saisonende vor dem gestrigen Spiel gegen Hannover 96 von einigen Fans des FC Schalke 04 mit den erwarteten Pfiffen begrüßt wurde, fiel der Empfang des 22 Jahre alten Mittelfeldspielers doch moderat aus.
Und spätestens nach Holtbys Leistung in den folgenden 90 Minuten dürfte der Schalker Anhang wissen, dass sich der ab dem 1. Juli bei den Tottenham Hotspurs unter Vertrag stehende Jung-Nationalspieler bis zum Schluss voll für Schalke einsetzen und sich keineswegs schonen wird. Mit einem Tor und zwei Vorlagen war Holtby beim 5:4-Erfolg einer der herausragenden Akteure im königsblauen Trikot, was möglicherweise auch auf der Führungsebene zu einem Umdenken geführt haben könnte.
Nachdem Manager Horst Heldt in den Tagen vor dem Rückrundenauftakt noch mehr oder weniger unverhohlen erklärte, Holtby bei einem passenden Angebot gerne schon im Winter abgeben zu wollen, um noch eine Ablöse kassieren zu können, hörte sich Heldt angesprochen auf die Zukunft des Spielmachers nach dem Spiel gegen die 96er schon etwas anders an: “Wir werden uns das jetzt überlegen. Billiger ist er heute nicht geworden.”
Klar ist, dass eine erste Offerte der Spurs in Gelsenkirchen auf wenig Gegenliebe gestoßen ist: “Tottenham hat ein Angebot gemacht. Das war erst mal nicht akzeptabel, deshalb haben wir es abgelehnt”, so Heldt, der nun womöglich abwarten wird, welche Transfers sich noch realisieren lassen und wie sich der bereits verpflichtete Raffael, der gegen Hannover in der Schlussminute für Holtby eingewechselt wurde, in den nächsten Tagen präsentiert. Macht der Brasilianer einen guten Eindruck und kann die angedachte Verpflichtung von Michel Bastos realisiert werden, dürfte Holtby wohl dennoch de Freigabe erhalten, sofern Tottenham das erste Angebot überarbeitet.