Der Hamburger SV flirtet dank Kunsttorschütze Mladen Petric flirtet weiter mit dem ersten Titel seit 23 Jahren. Der Kroate mit einem Doppelpack (20./35.) und der Peruaner Paolo Guerrero (90.) schossen die Hanseaten beim überzeugenden 3:1 (2:1)-Sieg bei Standard Lüttich ins Halbfinale der Europa League.
Die Hamburger trennt jetzt nun nur noch das Duell gegen den FC Fulham, die gegen den VfL Wolfsburg in die nächste Runde eingezogen sind, vom Finale am 12. Mai im eigenen Stadion. Standards Kapitän Igor de Camargo (32.) hatte vor 29.000 Zuschauern im Maurice-Dufrasne-Stadion den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt.
Nach den tagelangen Unruhen wegen Guerreros Flaschenwurf und der Medienschelte gegen Coach Bruno Labbadia gingen die Spieler des HSV vor Beginn des Spiels mit einem Banner “Wir für Euch – Ihr für uns” auf Kuschelkurs zu ihren mitgereisten Anhängern. Der Sünder Guerrero blieb anfangs draußen. Auch Nationalspieler Trochowski musste mit dem Platz auf der Bank vorlieb nehmen.
Nach den zuletzt schwachen Aufwärtsauftritten hatte die Vereinsführung eine Trotzreaktion gefordert und die Mannschaft ein klares Bekenntnis zu ihrem Trainer angekündigt. Der Einsatz der Gäste stimmte, die Ordnung in der Defensive auch. So fand der erwartete und auch gefürchtete Angriffswirbel der Hausherren praktisch kaum statt. Nur in der 10. Minute kam Mehdi Carcela-Gonzalez frei zum Schuss und zwang HSV-Schlussmann Rost zu einer Glanztat.
In der 20. Minute köpfte Petric Ze Robertos abgefälschte Flanke mühelos zur 1:0-Führung ein. Statt beruhigt ihre Überlegenheit auszuspielen, verfielen die HSV-Profis bei einem Poccognoli-Freistoß in Tiefschlag. De Camargo schaffte per Kopf ungehindert den 1:1-Ausgleich. Nach einer Flanke von Dennis Aogo gelang dem kroatischen Stürmer mit einem Fallrückziehern die 2:1-Halbzeitführung.
Auch in den zweiten 45 Minuten hatten die Norddeutschen wenig Mühe mit den Belgiern. So ließen sie kaum Chancen zu und in der Nachspielzeit sorgt Guerrero für den Schlusspunkt.