Energie Cottbus muss weiter bangen – 1:1 beim KSC

Der FC Energie Cottbus hat zwar sein Minimalziel erreichen können, aber gleichzeitig den erhofften Befreiungsschlag verpasst. Die Lausitzer kamen beim Sportclub aus Karlsruhe trotz Führung nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus.

Es sollte bis zur 60. Minute dauern, da sahen die rund 28.000 Zuschauer im Wildpark-Stadion, wie Stiven Rivic die Gäste in Führung brachte. Stefan Buck sorgte fünf Minuten später für den Ausgleich des Aufsteigers, der schon seit langem nichts mit dem Abstieg am Hut hat. “Wenn wir heute einen Dreier eingefahren hätten, hätten wir alle Chancen gehabt“, erklärte der Cottbusser Timo Rost im Anschluss an die Partie. Auch Mannschaftskollege Ervin Skela trauerte einem verpassten Sieg nach: “Wir hätten heute einen ganz, ganz großen Schritt machen können.” Nach den heutigen vier Partien des 32. Spieltags trennen Cottbus, die noch nie beim KSC gewinnen konnten, vier Zähler von einem Abstiegsrang. Sollte morgen der MSV Duisburg sein Spiel beim 1. FC Nürnberg gewinnen schmilzt er auf einen Punkt zusammen.

Zerfahren und immer wieder unterbrochen durch Foulspiele und Freistöße begann die für Cottbus so wichtige Partie. Coach Bojan Prašnikar setzte etwas überraschend Michal Papadopulos anstelle von Branko Jelic in der Startelf ein. In der Anfangsphase gelang es Cottbus durch ihr engagiertes Spiel, die Partie mitzubestimmen, Tormöglichkeiten blieben aber Mangelware.


Bei den Gastgegern sah das anders aus: Die Truppe von Coach Edmund Becker fand nach schwierigem Beginn langsam ins Spiel. Alexander Iaschwili (22./31.) und Edmond Kapplani (36.) konnten ihre Möglichkeiten aber nicht nutzen. Sich selbst, aber auch seine Vorderleute in Szene setzte immer wieder Spielmacher Tamas Hajnal. In der 19. Minute semmelte er aber einen 30-Meter-Schuss am Kasten vorbei. Eigentlich hatte sich der KSC für das heutige Spiel ja vorgenommen, die Chancenausbeute zu verbessern, doch davon war zunächst nichts zu sehen. Die drohte sich für die Karlsruher, die ohne Godfried Aduobe sowie weiterhin Joshua Kennedy antraten, gegen Ende des ersten Durchgangs zu rächen. Energie fehlte es aber weiter an der nötigen Durchschlagskraft. KSC- Schlussmann Markus Miller hatte in den gesamten ersten 45 Minute gegen die auch im sechsten Anlauf in Karlsruhe sieglosen Cottbuser nichts zu tun.

Prašnikar brachte für Papadopulos zur Pause Dimitar Rangelow. Der Bulgare konnte die Cottbuser Offensive merklich beleben. Sein Kopfball in der 47. Minute ging aber relativ deutlich am KSC-Tor vorbei. Acht Minuten später war er es erneut, der die bis dahin besten Chance der Gäste vergab. Cottbus nahm langsam das Heft in die Hand, auch besonders weil die Hausherren in der zweiten Hälfte unkonzentriert wirkenden. Nach 60 Minuten durften sie auch jubeln, als Rivic mit einem Geschoss aus 16 Metern seinen ersten Saisontreffer erzielte.

Die Führung sollte aber nicht lange andauern. Hajnals Freistoß – nach Ansicht der Cottbuser eine Fehlentscheidung von Schiedsrichter Günter Perl aus München – lenkte Buck ebenfalls zu seinem ersten Saisontreffer in den Cottbuser Kasten. Von nun an war der KSC am Drücker, der schon vor der Partie 29 seiner 36 Treffer im zweiten Durchgang erzielte. Sebastian Freis traf in der 71. Minute nur den Pfosten. Weitere Möglichkeiten ließ der nun überlegen aufspielende Gastgeber aber ungenutzt.

Besonders bitter für die Lausitzer: Stanislaw Angelow, Daniel Ziebig und Mario Cvitanovic fehlen gelbgesperrt am kommenden Samstag im Heimspiel gegen den Hamburger SV. “Es ist ganz schwer, wir müssen jetzt alle Kräfte bündeln“, erklärte Manager Steffen Heidrich, der selbst zwischenzeitlich wegen Meckerns auf die Tribüne verbannt worden war. (dpa)