EM 2008: Spanien schlägt Schweden glücklich 2:1

Vier Tage nach dem Dreierpack beim 4:1 über Russland konnte David Villa den spanischen Höhenflug durch ein Tor in der allerletzten Sekunde fortsetzen. Der Spieler vom FC Valencia erzielte in der zweiten Minute der Nachspielzeit den Treffer zum glücklichen aber verdienten 2:1-Erfolg über Schweden.

Die 30.772 Zuschauer im ausverkauften Stadion Tivoli sahen, wie Fernando Torres in der 15. Minute sein Team früh in Führung brachte. Schwedens Torjäger Zlatan Ibrahimovic konnte in der 34. Minute den Ausgleich erzielen. Damit führen die Spanier vor dem letzten Gruppen-Spieltag bei der EURO in Österreich und der Schweiz mit sechs Zählern die Gruppe D an und stehen mit einem Bein bereits im Viertelfinale.

Spanien trat mit dem selben Team an, die Russland vorgeführt hatte. Allerdings war bis zu seinem Tor von Villa nichts zu sehen, insgesamt aber agierten die Südeuropäer selbstbewusst und souverän, jedoch keineswegs überheblich. Dabei war auch die Gefahr, die von Schweden ausging, viel zu groß: bereits in der 1. Minute deutete dies Ibrahimovic an, doch dem 1,94-Meter-Mann versprang aber der Ball. Auf der anderen Seite war es Andrés Iniesta, der einen Warnschuss abgab (4.).


Dann zeigte Torres wie man es besser macht. Nach clever zurückgelegter Ecke flankte David Silva das Spielgerät Richtung Fünfmeterraum, Torres streckte sich und beförderte den Ball ins Netz. Beinahe im direkten Gegenzug wäre Schweden der Ausgleich gelungen – der für den verletzten Christian Wilhelmsson (Achillessehne) ins Team gerückte Johan Elmander traf in der 17. Minute aber nur das Außennetz. Zudem musste Übungsleiter Lars Lagerbäck auf Niclas Andersson (Wade) verzichten. Somit fehlte ihm die gesamte etatmäßige rechte Außenbahn. Für Andersson brachte er Fredrik Stoor.

Nach dem Führungstreffer verpassten es die Spanier, wie gegen Russland, noch einen Treffer nachzulegen und gaben stattdessen nach einer guten Anfangsviertelstunde Boden preis. Zudem musste in der 24. Minute auch noch Abwehrchef Carlos Puyol wegen einer Verletzung an der Fußsohle ausgewechselt werden. Von nun an offenbarte die gegen Russland noch gelobte Defensivabteilung Schwächen. Der Ausgleich durch Ibrahimovic deutete sich an und nach einer Flanke von Stoor von der linken Seite düpierte der Torjäger den auf dem Boden sitzenden Sergio Ramos.

Zlatan Ibrahimovic (r) trifft gegen Spaniens Torwart
Iker Casillas zum 1:1 Ausgleich.

Von nun an war Spanien etwas durch den Wind, die Leichtigkeit war dahin. Trotzdem hätte sie fast die erneute Führung erzielt. Allerdings blieb in der Nachspielzeit des ersten Durchgans der Pfiff vom nierländischen Schiri Pieter Vink nach einem Schubser von Elmander gegen Silva aus.


Wie aus Schweden-Sicht befürchtet, blieb Ibrahimovic, der auch beim 2:0-Sieg über Griechenland traf, aber nicht durchgespielt hatte, nach der Pause auf der Bank. Für ihn kam Bremens Markus Rosenberg. Spaniens Coach Luis Aragonés versuchte, das Offensivspiel seiner Elf zu beleben, brachte unter anderem Cesc Fabregas für Xavi Hernandez.

Dies hätte sich nach gut 60 Minuten beinahe bezahlt gemacht. Doch Schwedens Schlussmann Andreas Isaksson hielt zuerst gegen Silva und dann gegen Villa glänzend. Auch zielte Torres aus aussichtsreicher Position nicht gut genug und senste das Spielgerät vorbei. In einem von Taktik und auch Vorsicht geprägten zweiten Durchgang scheiterte auch Marcos Senna in der 68. Minute an Isaksson. Von Schweden war in den zweiten 45 Minuten nicht viel zu sehen. Einzig Henrik Larsson verpasste elf Minuten vor Ende aber den Ball, ehe Villa für die Entscheidung sorgte.

Zlatan Ibrahimovic (m) setzt sich gegen Carlos Marchena (l)
und Sergio Ramos durch und trifft zum 1:1.

(dpa)