DFB-Pokal: Werder nach 2:1 gegen Hoffenheim im Halbfinale

Titelverteidiger Werder Bremen hat dank Joker Hugo Almeida zum 19. Mal das Halbfinale im DFB-Pokal erreicht. So erzielte der Portugiese nur wenige Augenblicken nach seiner Einwechslung den entscheidenden Treffer zum 2:1 (1:0)-Erfolg über die TSG 1899 Hoffenheim. Somit das die Mannschaft von Chefcoach Thomas Schaaf vom siebten Pokaltriumph träumen.

In der 27. Spielminute hatte Naldo die Hausherren mit einem sehenswerten Freistoßtor in Front gebracht, ehe Prince Tagoe die Gäste aus der Kraichgau noch einmal hoffen ließ (73.). Doch nur 120 Sekunden nach dem Ausgleichstreffer sorgte Almeida für die Entscheidung (75.). Die Platzherren fanden bei Schneefall und eisigem Wetter besser ins Spiel und hätten in der 9. Minute nach einem Konter fast den Führungstreffer erzielt, doch Isaac Vorsah fing eine Hereingabe von Mesut Özil vor dem einschussbereiten Claudio Pizarro ab. Vorsah war in den Hoffenheimer Defensivverbund gerutscht, nachdem in Andreas Beck (Innenbandriss im Knie), Josip Simunic (Wadenzerrung) und Marvin Compper (Knöchel) gleich Stammspieler passen mussten.

Auf aufgeweichtem und rutschigem Geläuf taten sich die Norddeutschen aber besonders im Abschluss schwer. Die tief stehende Gäste-Abwehr stand sehr tief und hatte die Angriffsbemühungen der Hanseaten weitgehend im Griff. So musste eine Standardsituation für den Führungstreffer herhalten: Abwehrmann Naldo zwirbelte nach knapp 30 Minuten einen indirekten Freistoß von der linken Strafraumgrenze punktgenau ins lange Kreuzeck und ließ TSG-Keeper Timo Hildebrand keine Chance.

Werders Almeida (M) zieht zum 2:1 ab, Hoffenheims
Vorsah (l) und Ibertsberger kommen zu spät.

Zu diesem Zeitpunkt war die Bremer Führung durchaus verdient, doch der Gegentreffer wirkte bei den Gästen wie ein Weckruf: insbesondere über die Außen wurden die Elf von Coach Ralf Rangnick immer gefährlicher und profitierte zudem von nun tief stehenden Bremern. “Wir haben uns zu weit zurückdrängen lassen und unsere Kontermöglichkeiten nicht zu Ende gespielt“, sagte Vereins-Boss Klaus Allofs in der Pause im Pay-TV-Sender “Sky”.

Folgerichtig kamen die Hoffenheimer auch zu ihren ersten Möglichkeiten. Bereits in der 33. Spielminute hätte Mannschaftskapitän Per Nilsson für den Ausgleich sorgen können, doch der Kopfball des Schweden nach einem Freistoß von Maicosuel ging am langen Pfosten vorbei. Dabei machte Werder-Keeper Tim Wiese keine gute Figur, als er den Ball unterschätzte.

Dies sollte zugleich Wieses letzte Aktion sein, der sich einen Nerv im Rücken einklemmte und in der Pause durch Christian Vander ersetzt wurde. Nach Wiederbeginn konnte sich Vander zunächst nicht auszeichnen, wie im ersten Spielabschnitt übernahmen die Bremer wieder das Kommando. Nur wenige Sekunden nach Wiederbeginn hätte Marin auf 2:0 erhöhen können, doch seinen Schlenzer konnte Hildebrand mit den Fingerspitzen zur Ecke klären.

Rangnick reagierte indem er Tagoe als zusätzlichen Angreifer brachte. Keine 90 Sekunden nach seiner Einwechslung bedankte er sich beim Trainer mit dem Ausgleich.Nun war wieder alles offen – allerdings keine zwei Minuten, bis der ebenfalls zuvor eingewechselte Almeida einen Konter abschloss.

Der Bremer Naldo jubelt über sein Tor zum 1:0.