DFB Pokal: Hertha verliert bei 1860 – Favre in Not

Fußball-Bundesligist Hertha BSC Berlin hat auch im DFB Pokal nicht überzeugen können und ist gegen den Zweitligisten TSV 1860 München ausgeschieden.

Das Schlusslicht der Tabelle musste sich am Mittwochabend mit 1:4 im Elfmeterschießen geschlagen geben. Vor 17.000 Fans in der Münchner Allianz Arena zeigten die Hauptstädter Nerven, Gojko Kacar scheiterte am Ex-Herthaner Gabor Kiraly. Auch Christoph Janker brachte den Elfer nicht im Löwen-Gehäuse unter, während bei den Gastgebern alle vier angetretenen Schützen trafen. Am Ende der regulären Spielzeit und der Verlängerung hatte es 2:2 gestanden.

Es ist schwer, das zu akzeptieren“, sagte Hertha-Coach Lucien Favre, für den die Luft in Berlin langsam immer dünner wird. Mannschaftskapitän Arne Friedrich konnte immerhin eine Steigerung seiner Truppe erkennen. “Es ist sehr sehr bitter, dass wir verloren haben, aber man hat gesehen, dass wir nicht tot sind. Im Moment haben wir auch nicht das nötige Glück“, meinte Friedrich. sagte Friedrich. 1860-Coach Ewald Lienen dagegen war begeistert. “Die Mannschaft hat sich belohnt für dieses großartige Spiel. Gabor Kiraly war überragend», sagte Lienen.

Eigentorschütze Rasmus Bengtsson (10.) und Kevin Cooper (50.) hatten die Löwen in der regulären Spielzeit mit 2:0 in Führung gebracht. Ein Doppelschlag von Adrian Ramos (76.) und “Joker” Waleri Domowtschijski (79.) rettete die Berliner in die Verlängerung. In der hatte der starke Lukasz Piszczek Pech mit einem Pfostenschuss (112.). Allein das Aufbäumen seiner Mannschaft gegen den Pokal-K.o. durfte Favre nach fünf Bundesliga-Niederlagen in Serie als positiv verbuchen.

Drei Tage nach der blamablen 0:4-Schlappe gegen den SC Freiburg präsentierten sich die Berliner aber auch in München lange Zeit harmlos. Auch ohne den angeschlagenen Artur Wichniarek (Leiste) hatte Favre zwar eine durchaus offensiv ausgerichtete Elf aufgeboten, aber der Effekt blieb gleich Null: Einen gefährlichen Angriff über Patrick Ebert und Adrian Ramos kreierten die Gäste in der ersten Spielhälfte, doch Kiraly parierte den Schuss von Cicero (23.).

Zur Hertha-Krise passte das frühe Eigentor: Einen Eckball von Sandro Kaiser ließ Youngster Sascha Burchert, der wiederum für den verletzten Jaroslav Drobny das Tor hütete, unentschlossen passieren – und der Ball prallte von Bengtssons Oberschenkel ins Tor. Immerhin konnte der 19-jährige Burchert in der Nachspielzeit der ersten Hälfte einen gefährlichen Schuss von Löwen-Verteidiger José Holebas mit einem Reflex parieren und so zunächst Schlimmeres verhindern.

Gleich nach der Pause wurde die Hertha auch noch klassisch ausgekontert. Der flinke Kaiser überlief Gegenspieler Nemanja Pejcinovic auf dem rechten Flügel, passte präzise nach innen auf Cooper, und der US-Amerikaner überwand aus 18 Metern Burchert.

Ergeben wollten sich die Gäste aber nicht. Als die Löwen-Fans schon Schmähgesänge anstimmten (“Zweite Liga – Hertha ist dabei“), war Ramos aus kurzer Entfernung zur Stelle und staubte ab. Und “Joker” Domowtschijski legte nur drei Minuten später per Kopf das 2:2 nach. In der Verlängerung hatte Hertha mehr zuzusetzen, aber 1860- Keeper Kiraly konnte mehrfach retten und hatte zudem Glück beim Pfostenschuss von Piszczek.