DFB Pokal: Stuttgart entgeht Blamage beim VfB Lübeck

Der Champions-League-Teilnehmer VfB Stuttgart hat mit einem wahren Kraftakt eine Blamage im DFB Pokal abwenden können.

Die Schwaben setzten sich durch späte Tore von Julian Schieber (77.), Sami Khedira (109.) und Cacau (117.) mit 3:1 (0:1) beim Viertligisten VfB Lübeck durch und zitterten sich nach Verlängerung ins Achtelfinale. Dabei hatte Bastian Henning die leidenschaftlich kämpfenden Platzherren vor 16.500 Anhängern im ausverkauften Stadion an der Lohmühle bereits in der 6. Minute mit 1:0 in Führung geschossen. Der VfB Lübeck hatte bereits in der ersten Runde Bundesliga-Aufsteiger FSV Mainz 05 mit 2:1 aus dem Wettbewerb befördert.

Die Schwaben verhinderten mit den späten Sieg nach enttäuschenden Wochen ein weiteres Abgleiten in die Krise. Lange Zeit sah alles nach der dritten Niederlage hintereinander für die Mannschaft von Coach Markus Babbel aus. Nach dem verpatzten Start in die Bundesliga-Saison wollten die Gäste mit allen Mitteln einen erneuten Tiefschlag verhindern. Extra für den Auftritt bei den Hansestädter absolvierten die Schwaben ein Kurztrainingslager in Travemünde. “Für uns geht es um den Ruf“, sagte Manager Horst Heldt vor dem Spiel.

Vor der Partie hatten die Norddeutschen von einer lediglich einprozentigen Chance aufs Weiterkommen gesprochen. Es sollte anders kommen. Die verunsicherten Gäste hatten schon in der Anfangsphase das Nachsehen. Die Lübecker gewannen die meisten Zweikämpfe, beeindruckten den Rivalen mit aggressivem Spiel und hatten auch nach der raschen Führung durch Bastian weiter Torchancen. Marcel Gebers (10. Minute), Henning (16.) und Jakob Sachs (29.) prüften Stuttgarts Torhüter Sven Ulreich, der den vereinsintern gesperrten und zudem am Brustwirbel verletzten Stammtorhüter Jens Lehmann vertrat.

Kurz vor der Pause hätten die Gastgeber für eine Vorentscheidung sorgen können, doch der allein auf Ulreich zustürmende Henning setzte den Ball links neben das Tor (42.). Der Bundesligist kam nach einer halben Stunde besser zum Zuge, blieb jedoch an der stellungssicheren Lübecker Abwehr oder Schlussmann Nourreddine Semghoun hängen. Den ersten Schuss Richtung VfB-Tor gab Sebastian Rudy (32.) ab.

Die ohne den weiterhin an einer Muskelverhärtung laborierenden Alexander Hleb spielenden Schwaben erhöhten nach der Pause den Druck, doch zwingende Aktionen in Tornähe blieben weiter Mangelware. Erst ein Gewaltschuss von Cacau (65.) beschwor Gefahr vor Semghouns Kasten herauf. Doch dann schoss Schieber seine Mannschaft doch noch in die Verlängerung, in der Pawel Pogrebnjak (103.) zunächst die große Chance zum 2:1 für den Bundesligisten vergab, ehe Khedira dann doch den Sack zumachte. Danach ging den Lübeckern die Puste aus.