Champions League: Bayern greifen nach Fußball-Krone

Chapeau FC Bayern! Der deutsche Fußball-Rekordmeister ist angeführt von Dreifach-Torschütze Ivica Olic neun Jahre nach dem Titelgewinn mit einem souveränen 3:0 (1:0)-Sieg in das dritte Champions-League-Finale der Vereinsgeschichte gestürmt.

Der aus einem imponierenden Münchner Team herausragende Olic (26./67./78. Minute) erzielte beim beeindruckenden 3:0-Sieg im Halbfinal-Rückspiel gegen Olympique Lyon in der Königsklasse alle Tore. Damit schraubte der Stürmer sein Torekonto in der Königsklasse auf sieben hoch. Die Franzosen beendeten das Spiel in Unterzahl, denn der ehemalige Leverkusener Cris sah in der 59. Minute die Gelb-Rote Karte. Endspielgegner am 22. Mai ist entweder Inter Mailand oder Titelverteidiger FC Barcelona, die sich am morgigen Mittwoch im zweiten Halbfinale gegenüberstehen.

Die abgezockt und entschlossen auftretenden Bayern bewahrten auf den Tag genau ein Jahr nach dem Rauswurf von Jürgen Klinsmann ihren Traum von drei Titeln. Vor 39.414 Zuschauern im ausverkauften Stade Gerland, darunter 2800 mitgereisten Bayern-Fans, steckten die Bayern alle Personalsorgen und den Ausfall Topstar Franck Ribéry (Rotsperre) unbeeindruckt weg. In dem Spiel überzeugte die ganze Mannschaft mit geballter Stärke und der Angreifer Olic sorgte für die “Sahnehäubchen”.

Die ordnende Handschrift von Bayern-Coach van Gaal war klar zu erkennen. Im insgesamt zehnten europäischen Finale der Vereinsgeschichte dürfte es für den Deutschen Rekordmeister im Estadio Santiago Bernabeu aber erheblich schwerer werden. Während bei den Bayern nur Keeper Hans-Jörg Butt und Kapitän Mark van Bommel schon Final-Erfahrung in der Champions-League haben, kann der erfahrene niederländische Trainer nach Ottmar Hitzfeld und Ernst Happel als dritter Coach überhaupt mit einem zweiten Club den begehrten Pokal gewinnen.

Die Münchner erwarten mit Spannung das für den morgigen Mittwoch angekündigte Urteil gegen den in Lyon gesperrten Ribéry. Bleibt es bei einer Verbannung für eine Partie, wäre der französische Mittelfeldmotor in Madrid wieder mit von der Partie. Beim Weg in das Finale der europäischen Königsklasse half Hamit Altintop auf der Position aus, auf der eigentlich immer Ribéry spielt.

Der Taktik-Kniff des Bayern-Trainers funktionierte, der Türke fügte sich auf der für ihn ungewohnten Position ein und kontrollierte das reife Spiel der Münchner als linkes Pendant zu Robben. Den Hausherren wurden überhaupt keine Chancen zur Entfaltung gegeben. Die durch eine von den Münchnern nicht goutierte Spielverlegung ermöglichte Wochenendruhe half dem siebenmaligen französischen Meister herzlich wenig.