BVB fährt glücklichen 2:1-Heimsieg gegen Gladbach ein

Bundesliga-Wiederaufsteiger Borussia Mönchengladbach muss die Winterpause als Tabellenletzter verbringen: Trotz fast 60 Minuten in Überzahl spielend hat das Team von Coach Hans Meyer zum Auftakt des 17. Spieltages bei Borussia Dortmund eine bittere 1:2 (0:1)-Pleite einstecken müssen.

Vor 79.000 Fußball-Fans im Signal-Iduna-Park besorgte Mohamed Zidan in der 35. Spielminute mit einem Sonntagsschuss den Führungstreffer für die Platzherren. Nach der Gelb-Roten Karte wegen wiederholten Foulspiels innerhalb von nur vier Minuten für Tamas Hajnal (38.) sorgte der eingewechselte Nuri Sahin in der 56. Minute für etwas Ruhe unter den BVB-Anhängern, ehe Johannes van den Bergh zehn Minuten vor dem Abpfiff noch einmal Spannung ins Spiel brachte. Letztlich hielt die Klopp-Elf aber durch den Dreier im 73. Borussen-Derby mit nunmehr 29 Zählern Anschluß an die UEFA-Cup-Plätze. Für die Fphlen war es dagegen die vierte Schlappe in Serie.

Von Power-Fußball, den Coach Jürgen Klopp via Video vor der Partie den Anhängern angekündigt hatte, war allerdings sehr lange nichts zu sehen von den Gastgebern. Mit reichlich Leerlauf agierten die in der Hinrunde zu Hause unbesiegten Hausherren. Im Angriff hingen Zidan und Alexander Frei im ersten Durchgang in der Luft. Der für Felipe Santana ins Team gerückte Jakub Blaszczykowski konnte im Mittelfeld eine Halbzeit lang kaum was bewegen, fiel jedoch mit einer Attacke gegen Gladbachs Tony Jantschke negativ auf (45.+3). Der Gladbacher wurde mit Verdacht auf Jochbeinbruch umgehend ins Krankenhaus eingeliefert.


Bis dahin hatte er seinen Beitrag zu einem guten Auftritt der Gäste geleistet, die selbstbewusst und taktisch klug auftraten. Nicht einmal das Fehlen des Gelb gesperrten Abwehrspezialisten Filip Daems konnten die Dortmunder nutzen. Schüsse aufs Tor – Mats Hummels verfehlte mit zwei Kopfballversuchen und Hajnal per Fuß aus acht Metern den Kasten in den ersten Minuten ebenso wie Gladbach Michael Bradley (10.) per Kopf – blieben Mangelware.

So fiel die Führung der Dortmunder wie aus dem Nichts: Steve Gohouri köpfte Zidan bei einem Abwehrversuch den Ball vor die Füße. Der Ägypter nahm Maß und überwand mit einem sehenswerten Schuss Gladbachs Keeper Christofer Heimeroth, der erneut den verletzten Uwe Gospodarek vertrat. “Wir lassen eine Torchance zu und der sitzt im Winkel“, meinte Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl. Dass dem Treffer ein klares Handspiel von Dortmunds Tinga vorausgegangen war, sei “bitter”. Zwei unnötige Fouls von Hajnal in einer nach dem Tor ruppigen Partie und die Ampelkarte durch Schiedsrichter Knut Kircher aus Rottenburg dezimierten die Dortmunder.

Gladbach nahm nach der Pause erst einmal das Heft in die Hand. Die Hoffnungen auf den ersten Sieg bei den Dortmundern seit dem 2:1 im April 1998 schwanden aber wieder, als Sahin zehn Minuten nach seiner Einwechslung auf Vorlage von Blaszczykowski mit Links einschoss. Mit einer Klasse-Parade hielt Dortmunds Keeper Roman Weidenfeller (65.) gegen Rob Friend seinen Kasten sauber, machtlos war er beim Schuss von van den Bergh – es war das erste BVB-Gegentor seit 497 Minuten (Vereinsrekord).