1. Liga: Mehr Platzverweise als Tore im Nordderby

Im Nordderby des 25. Spieltages der 1. Fußball-Bundesliga sahen die 30.000 Zuschauer in der Volkswagen Arena mehr Platzverweise als Tore. Die Partie VfL Wolfsburg gegen den Hamburger SV endete 1:1 (0:1)-Unentschieden, insgesamt wurden aber 4 Akteure frühzeitig vom Schiedsrichter Kinhöfer zum Duschen geschickt. Mit dem Unentschieden haben die Hamburger den Anschluss in der Tabelle an die Bayern verloren, da der Rekordmeister zeitgleich seine Partie gegen Bayer Leverkusen mit 2:1 gewonnen hat.

Beide Teams legten von Beginn an los und es entwickelte sich eine vielversprechende Anfangsphase, in der beide Mannschaften ihre Möglichkeiten hatten. In der 2. Minute war es Marcelinho, der aus rund 15 Metern abzog, sein Schuss wurde allerdings im letzten Moment von Reinhardt abgeblockt. In der 8. Minute war es dann Trochwoski mit einen Distanzschuss, der eine Hamburger Marke setzte. In der 14. Minute kam dann die nicht überraschende Gästeführung. Reinhardt köpfte unbedrängt eine Trochwoski-Ecke aus rund 7 Metern zum 0:1. Die Wölfe hatten kurze Zeit später die Möglichkeit zum Ausgleich, doch Dzekos Schuss ging daneben (19.). In der 21. Minute gab es dann noch ein Hamburger-Schuss auf das Tor von Benaglio, von da an hörten sowohl der Hamburger SV als auch der VfL Wolfsburg auf Fußball zu spielen. Die Partie verflachte zunehmends, die Hausherren taten einfach zu wenig und die Gäste fingen an die knappe Führung zu verwalten. Folgerichtig ging es mit der Hanseaten-Führung in die Pause.

Am Anfang der zweiten 45 Minuten tat sich nicht sehr viel, es wurde da weiter gemacht, wo man vor der Pause aufgehört hat. Dies änderte sich allerdings schlagartig, als Trochwoski vorm eigenen Sechzehner nicht den Ball weg schlug, sondern unnötig versuchte Gentner auszuspielen. Dabei verlor er prompt den Ball, Gentner legte quer zu Ljuboja und der zog aus ca. 20 Metern auf das Hamburger Tor ab. Der Ball wurde von Reinhardt unhaltbar für Torhüter Rost zum 1:1 abgefälscht (52.). Das Geburtstagskind Trochwoski wurde daraufhin sofort ausgewechselt. Nachdem Ausgleichstor entwickelte sich eine zunehmends hitzige und ausgeglichene Partie, in der beide Mannschaften die Entscheidung suchten. Suchten ist das Stichwort, gelang tat ihnen es nämlich nicht. Daraufhin verloren wohl einige Spieler die Nerven und machten in der Schlussphase eher negativ auf sich aufmerksam. Erst war es Madlung, der mit Gelb-Rot runtergeschickt wurde (80.). Er ging im Mittelfeld im Stile eines Freistilringers in einen Zweikampf. Im folgte der Hamburger Kompany in der 87. Minute ebenfalls mit Gelb-Rot. Zu betonen ist hier, dass Kompany erst in der 81. Minute eingewechselt wurde. Den unschönen Schlusspunkt setzten Grafite und Mathijsen in der 90. Minute. Beide Spieler traten in einem Zweikampf aufeinander ein, sodass sie vom Schiri mit glatt Rot vom Platz flogen. Daraufhin pfiff Kinhöfer sofort ab.