Nach der Trennung von Trainer Jos Luhukay hat Borussia Mönchengladbach seine Talfahrt in der Fußball-Bundesliga vorerst ein wenig gebremst.
Durch ein Tor von Thomas Kleine in der 79. Minute erkämpfte sich der Aufsteiger unter der Leitung von Interimscoach Christian Ziege ein 2:2 (1:0) beim VfL Bochum. Mit dem Unentschieden holten die Fohlen erstmals seit dem 30. August wieder einen Punkt. In mit 31.328 Zuschauer ausverkauften rewirpower-Stadion hatte Christoph Dabrowski (55.) und Sinan Kaloglu (78.) die Hausherren auf die vermeintliche Siegerstraße gebracht, nachdem Steve Gohouri (30.) die Gäste in Führung brachte. Noch an diesem Wochenende wollen die Gladbacher einen Nachfolger für den vor gut 2 Wochen entlassenen Luhukay präsentieren. In der engeren Wahl ist Hans Meyer, der schon von 1999 bis 2003 als Trainer am Bökelberg tätig war.
“Ich bin wahnsinnig stolz, dass ich das heute hier machen durfte. Wie die Mannschaft 90 Minuten gearbeitet hat, nach dem 1:2 zurückkommt und in allem dagegenhält – super“, so der Sportdirektor, der auch nach Abpfiff nicht bereit war, eine Stellungnahme zu dem neuen Borussen-Trainer zu äußern. “Ein Heimspiel musst du normalerweise gewinnen. Es hat heute nicht gereicht. Schade“, zeigte sich VfL-Coch Marcel Koller mit dem Punktverlust unzufrieden.
Der von Ziege aufgestellte Kleine bejubelt
sein Gladbacher Tor zum 2:2-Endstand
Gegenüber der 1:2-Heimniederlage gegen Köln hatte Ziege den Fohlen eine Radikalkur unterzogen und die die Startelf gleich auf fünf Positionen verändert. Prominentestes “Rotations-Opfer” war Nationalstürmer Oliver Neuville, der sich anfangs mit einem Platz auf der Bank zufrieden geben musste. Zur Freude der rund 8000 mitgereisten Borussen Fans zahlte sich die Maßnahme des Interimscoach aus. Von Beginn überzeugte der Neuling kämpferisch und wusste mit dem 1:0 im Rücken auch spielerisch zu gefallen. Doch in den zweiten 45 Minuten ließ das Engagement der Gladbacher nach und der bis dahin harmlosen Hausherren nahm in einem kampfbetonten Spiel mehr und mehr das Heft in die Hand.
Die Bochumer feiern den 1:1-Ausgleich
durch Christoph Dabrowski (2.v.r.)
Nach dem respektablen 3:3 in München zu Hause nachlegen, lautete die Devise bei den Bochumern. Doch bis auf einen Schuss von Kaloglu (11.), den der für Christofer Heimeroth im Tor stehende Ex-Bochumer Uwe Gospodarek über die Latte lenken konnte, hatte der VfL in der Offensive zunächst wenig zu bieten. Dennoch fiel die Führung für die «Fohlen» nach einer halben Stunde überraschend. Nach einem mit der Gelben Karte bestraften Foul von Mergim Mavraj an Marko Marin schlug der Jung- Nationalspieler den Freistoß selbst in die Mitte, wo Gohouri höher sprang als Marcel Maltritz und zum 0:1 traf.
Im zweiten Durchgang erhöhten die Bochumer das Tempo und den Druck – und beim Ausgleich halfen die Gäste auch noch mit. Als der eingewechselte Marcel Ndjeng den Ball nach Paul Freiers Flanke nicht aus dem Strafraum befördern konnte, reagierte Dabrowski am schnellsten und markierte mit strammem Schuss sein drittes Saisontor. In der nun Fahrt aufnehmenden Partie hätte Stanislav Sestak (63.) das Team von Marcel Koller in Führung bringen können, der Slowake legte sich frei vor Gospodarek den Ball jedoch zu weit vor. Nach dem 2:1 durch den Kopfball des starken Kaloglu schlugen die Borussen aber noch einmal zurück und nahmen verdient einen Zähler mit nach Hause. (dpa)