0:2 gegen Hoffenheim – Bielefeld vor siebtem Abstieg

Für Arminia Bielefeld ist der siebte Abstieg aus der Fußball-Bundesliga in bedrohliche Nähe gekommen. Die Ostwestfalen unterlagen gegen das letzte Aufgebot der TSG 1899 Hoffenheim daheim mit 0:2 (0:1).

In den letzten beiden verbleibenden Saisonpartien Auswärts in Dortmund und vor eigenem Publikum gegen Hannover 96 darf der derzeitige 17. der Tabellen jedoch noch auf die Rettung hoffen. Der Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz beträgt derzeit nur einen Punkt. Andre Mijatovic wird den Arminen allerdings ein Spiel fehlen. Er sah in der 81.Minute nach einer Notbremse die Gelb-Rote Karte.

Der Hoffenheimer Wellington (24. Minute) erzielte vor 25.200 Zuschauern in der Bielefelder Arena die Führung für die Gäste. In der 82. Minute konnte Sejad Salihovic per Foulelfmeter das 2:0 markieren. Der Herbstmeister ist mit dem Sieg nun Tabellen-Siebter jedoch ohne Chance auf einen internationalen Platz. “Jetzt freuen wir uns auf die Bayern“, erklärte Coach Ralf Rangnick nach dem Spiel mit Blick auf die Partie am Samstag in Sinsheim gegen den Rekordmeister.

Das ist bitter. Aber man darf sich natürlich nicht wundern, wenn man fünf, sechs, sieben hundertprozentige Chancen nicht nutzt. Das ist eigentlich ein Witz», so Bielefelds Coach Michael Frontzeck verärgert.

Nach acht sieglosen Heimspielen in Serie war Kampf und bedingungsloser Einsatz das Mittel für sein Team. Doch der Schwung der Gastgeber fand nicht den erhofften Lohn, der angesichts der Spielanteile und Chancen nicht unverdient gewesen wäre. “Wir hatten einen richtig guten Hildebrand im Tor“, meinte Rangnick. So wie bei Christopher Katongo (12.) oder Radim Kucera (29.), der sein 100. Bundesligaspiel für die Arminia bestritt.

Begonnen hatte das Abstiegsdrama mit zwei Aluminiumtreffern durch Oliver Kirch (4.) und Mijatovic (10.), der sich als Unglücksrabe erwies. Beim Führungstreffer des 21-jährigen Brasilianers Wellington in der 24. Minute verlängerte Mijatovic unglücklich und ermöglichte der TSG die zu diesem Zeitpunkt schmeichelhafte Führung. In der 81. Minute foulte er Demba Ba und sah die Gelb-Rote Karte. Den Elfmeter verwandelte Salihovic gegen Keeper Dennis Eilhoff sicher zum 2:0. Gleich sieben Stammkräfte hatte Rangnick ersetzen müssen und deshalb wie beim 2:0 am vergangenen Samstag gegen Köln auf 4-4-2 umgestellt.

Arminia-Trainer Frontzeck konnte Artur Wichniarek nach dessen Rückenproblemen erstmals seit drei Partien wieder von Beginn an stürmen lassen. Der Pole und Michael Lamey ersetzten Viad Munteanu und Markus Schuler, der kurzfristig ausgefallen war. Doch “King Artur” blieb vergleichsweise blass.

Der Start nach der Pause war ein Spiegelbild der ersten Hälfte. Erst in der 58. Minute verdiente der Schuss von Tesche das Prädikat Torchance. Mit jeder Minute verkrampften die Arminen mehr. Die TSG  brachte die ersten drei Punkte nach acht sieglosen Partien dank des Bielefelder Unvermögens im Abschluss unter Dach und Fach. Pech für Rüdiger Kauf, der mit 168. Einsätzen Rekord-Bundesligaspieler der Arminia wurde, trotz guter Leistung aber nicht in Feierlaune war. (dpa)