WM 2010: Rolfes droht Aus

Nationalspieler Simon Rolfes vom Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen droht nach einer erneuten schweren Knie-Verletzung das Aus für die im Juni startende WM 2010 in Südafrika. Der Mannschaftskapitän der Werkself musste sich nur viereinhalb Monate vor dem ersten Turnierspiel der Deutschen am 13. Juni gegen Australien erneut einer Knie-OP unterziehen.

Der Deutschen Presse-Agentur dpa teilte Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler mit, dass es mit der WM schwierig werden könnte. Rolfes musste nach erneuten Knie-Problemen aus dem DFB-Quartier abreisen. Nur kurze Zeit nachdem der 28-Jährige eine Knie-Verletzung auskuriert hatte, musste der Augsburger Kniespezialist Ulrich Boenisch einen neu aufgetretenen Knorpelschaden bei Rolfes entfernen. “Die Betroffenheit war bei allen sehr groß“, berichtete DFB-Teammanager Oliver Bierhoff in Stuttgart.

Bereits vor dem Start der laufenden Spielzeit und auch im Oktober hatte sich Rolfes bereits zweimal am Knie operieren lassen müssen. Der Bundesliga-Spitzenreiter und Titel-Aspirant Bayer Leverkusen ist der erneut lange Ausfall des defensiven Mittelfeldspielers ein Schock. Fußball-Lehrer Jupp Heynckes hatte die niederschmetternde Diagnose bei Rolfes als Gast der Trainertagung in Stuttgart unmittelbar miterlebt. Wie lange Rolfes genau ausfallen wird, ist nach Angaben von Völler noch unklar. Sicher ist nur, dass er einige Monate pausieren muss.

Auch bringt das sich androhende Aus für Südafrika die WM-Planung von Bundestrainer Joachim Löw durcheinander. Thomas Hitzlsperger, die weitere Alternative für die Position neben Kapitän Ballack im defensiven Mittelfeld, ist bei seinem Verein VfB Stuttgart derzeit nur dritte Wahl und muss wegen mangelnder Spielpraxis um das WM-Ticket bangen. Zudem teilte der Nationalcoach dem Bremer Torsten Frings vergangene Woche mit, dass er nicht au die Dienste von Frings bauen wird.

Nur fünf Tage vor Rolfes’ 28. Geburtstag ist der einstige Bayer-Dauerbrenner Rolfes, der von Herbst 2005 bis Mai 2009 insgesamt 131 Punktspiele in Serie bestritten hatte, der größte Problemfall der Leverkusener geworden. Das er seinem Körper dabei vielleicht zu viel zugemutet haben könnte, davon will Völler nichts wissen: “Da gibt es keinen Zusammenhang, das ist einfach Pech. Nun muss er sich von diesem Rückschlag erholen und dann wieder angreifen.”