Dank eines Treffers von Claudio Pizarro ist der SV Werder Bremen einen Fehlstart in die Champions entgangen. Durch das Tor des peruanischen Stürmers in der 62. Minute erkämpfte der Vize-Meister ein 1:1 (0:1) bei Inter Mailand und rückte damit der Achtelfinale in der Königsklasse einen Schritt näher.
Vor 33.000 Fans weniger als die Hälfte besetzten Giuseppe-Meazza-Stadion war es bereits in der 13. Minute Maicon, der eine Unaufmerksamkeiten im Defensivverbund der Gäste zur Führung italienischen Meister nutzte. Somit geht der Fußball-Bundesligist mit zwei Zählern auf der Habenseite aus den beiden ersten Spielen in der Gruppe B am 22. Oktober in das Auswärtsspiel bei Panathinaikos Athen.
Nach dem jüngsten Fußball-Feuerwerk im Liga-Betrieb mit zehn Treffern in zwei Partien war von der Bremer Offensiv-Abteilung lange Zeit gar nichts zu sehen, doch dank Pizarro kam man beim vierten Auftritt in Mailand immerhin zum ersten Punkt. Die Defensive der Hanseaten zeigte besonders zu Anfang eine mäßige Vorstellung und offenbarte wieder jene Schwächen, die zuletzt Bundesliga-Neuling 1899 Hoffenheim mit vier Toren abstrafte. Dabei hatte Coach Thomas Schaaf den Verbund mit der Hereinnahme von Sebastian Prödl als rechter Verteidiger für Clemens Fritz eigentlich mehr Sicherheit verleihen wollen. Der Österreicher zeigte jedoch ebenso wie Defensiv-Kollege Naldo und auch Frank Baumann Defizite in der Konzentration gegen die Mailänder Stürmer.
Doch als sich Inter zum Beginn der zweiten 45 Minuten einen Gang zurückschaltete und sich darauf beschränken wollte, das knappe 1:0 zu verwalten, schlug Werder zurück. Nach einem mustergültigen Zuspiel von Mesut Özil, der den Diego im Mittelfeld am heutigen Abend an Wirkung übertraf, reagierte Pizarro am schnellsten und drückte das Leder zum 1:1 über die Linie. Pizarro hatte schon vor dem Pausenpfiff mit einem Pfostenschuss die große Möglichkeit zum Ausgleich gehabt. Nach dem Ausgleich legten die Hausherren noch einmal zu , doch Werders Abwehr hatte nun ihre Stabilität gefunden und stemmte sich mit Erfolg den Angriffen der Mailänder entgegen. Drei Minuten vor dem Ende rettete zudem der Pfosten bei einem 20 Meter-Schuss von Maicon.
Am Anfang hatten sich die Bremer gleich mehrfach selbst in Bedrängnis gebracht. Nach gerade einmal 27 Sekunden ließ Prödl Zlatan Ibrahimovic ungehindert flanken und der von seinem Landsmann Naldo nicht eng genug markierte Adriano knapp über das Werder-Tor zielte. Zum Führungstor für Inter leisteten die Bremer in Gestalt von Frank Baumann die unfreiwillige Vorarbeit. Ein Abpraller des Kapitäns landete beim Brasilianer Maicon, der in den Strafraum eindrang und Werder-Keeper Tim Wiese mit einem Heber keine Chance ließ. Kurz vor der Pause verhinderte der Schlussmann gegen den erst 18-jährigen Mario Balotelli das drohende 0:2.
Das Spiel nach vorne blieb bei den Bremern lange Zeit Stückwerk und vor allem Regisseur Diego wirkungslos. Einen Distanzschuss des Brasilianers wehrte Julio Cesar im Inter-Tor ohne Mühe ab (15.). Erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit legte der Bundesliga-Dritte den Respekt vor dem Gegner ab und wäre beinahe mit dem Ausgleich durch Pizarro belohnt worden, der eine scharfe Hereingabe von Prödl an den Pfosten lenkte (39.).