Werder eine Runde weiter – 5:2 in Wolfsburg

Dank der überragenden Diego und Claudio Pizarro hat der SV Werder Bremen das Halbfinale im DFB-Pokal erreicht und gleichzeitig einen großen Schritt aus der Krise geschafft.

Der Vizemeister und derzeit Tabellenelfte darf durch den 5:2 (2:2)-Erfolg beim VfL Wolfsburg wieder vom Einzug ins internationale Geschäft träumen. Die Tore für die Gäste von der Weser besorgten Diego (3./55. Foulelfmeter), Mesut Özil (6.) sowie Claudio Pizarro (71./89.). Die Tore von Edin Dzeko (16./42.) reichten den Wölfen vor 24.115 Fußball-Fans in der heimischen Volkswagen Arena nicht, um den sechsten Pokal-Vergleich gegen Werder zu verlieren. Der fünfmalige Pokalsieger aus Bremen verbuchte erst den ersten Pflichtspielsieg des Jahres nach dem Erfolg im Pokal-Achtelfinale bei Borussia Dortmund feierte.

Die Truppe von Coach Felix Magath musste eine Woche nach dem Ausscheiden im UEFA-Cup ein weiterer Tiefschlag hinnehmen. Bei der DFB-Pokal-Auslosung am kommenden Samstag werden die Halbfinal-Begegnungen (21./22. April) ausgelost, der VfL ist nicht mehr vertreten.

Beide Mannschaften traten mit neuen Torleuten an – und standen im Brennpunkt. Während bei den Niedersachsen der eigentliche Stamm-Keeper Diego Benaglio wieder den Platz zwischen den Pfosten einnahm, musste auf der gegenüberliegenden Seite Debütant Nico Pellatz für die verletzten Tim Wiese und Christian Vander ins Gehäuse. Pellatz hatte das Leder noch nicht einmal zwischen die Finger bekommen, da stand es bereits 2:0 für die Truppe von Coach Thomas Schaaf, die mit Daniel Jensen und überraschend Markus Rosenberg für Hugo Almeida aufliefen.

Diego markierte bereits in der dritten Minute den ersten Treffer, als er sich nach Pizarro-Vorlage blitzschnell um die eigene Achse drehte und Benaglio keine Chance ließ. Ganze 180 Sekunden später musste der Schweizer Nationaltorwart das Spielgerät erneut aus dem Netz holen. Özil traf aus spitzem Winkel – und wieder hatte Pizarro die Vorarbeit geleistet.

Mit ein wenig mehr Glück hätte der Peruaner die Partie schon im ersten Durchgang entscheiden können. Aber entweder hämmerte er den Ball aus der Drehung über das Tor (21.), nachdem er kurz zuvor einen glänzenden Pass von Diego nicht verwerten konnte, oder er stellte sich wie in der 38. Minute zu umständlich an. Dafür trafen dann die Platzherren, die sich vom Blitz-Start der Bremer ziemlich unbeeindruckt zeigten. So war es zweimal Dzeko (16./42.), der altbekannte Schwächen im Bremer Defensivverbund nutzen konnte.

Waren es beim ersten Treffer Clemens Fritz, der nach 34. Minuten verletzt ausschied, und der in der Bundesliga Rot-gesperrte Naldo, so waren es kurz vor der Pause Per Mertesacker und Pellatz. “Nico würde ich keine Schuld geben“, sagte Werders Geschäftsführer Klaus Allofs, der vom Defensiv-Verhalten seiner Mannschaft ziemlich enttäuscht war.

Diego versprühte dagegen viel Spiellaune und zog im Verbund mit Özil und Jensen geschickt die Fäden. Un der Spielgestalter besorgte auch zehn Minuten nach Wiederanpfiff die Vorentscheidung, als er einen von Benaglio verursachten Elfer sicher netzte. Alles klar machte dann der überragende aber auch glücklose Pizarro.