Werder Bremen weiter in der Krise – 1:2 in Cottbus

Dimitar Rangelow hat den Fußball-Bundesliga SV Werder Bremen tiefer in die Krise geschossen. Der Angreifer des FC Energie Cottbus erzielte in der 90. Minute den 2:1-Siegtreffer der Lausitzer gegen die schwachen Gäste aus Bremer.

Natürlich sind wir unzufrieden, wenn man in Führung geht, das Spiel kontrollieren kann, zu weiteren Chancen kommt und dann das Spiel aus der Hand gibt“, kommentierte SVW-Coach Thomas Schaaf die erneute Auswärtsniederlage. Damit bleibt Bremen 2009 in der Bundesliga weiter ohne Dreier und ist nun im Niemandsland der Tabelle verschwunden.

Hugo Almeida brachte in der 46.Minuten die lange Zeit träge agierenden Bremer in Führung. Vor 14.780 Zuschauern schaffte jedoch Ivica Iliev (51.) den Ausgleich für die Lausitzer, ehe Rangelow in der 90.Minute zu schlug. Die Bremer rutschten nun mit 27 Zählern in der Tabelle auf Rang elf ab, Die Cottbuser schafften den Sprung aus der Abstiegszone und liegen nun auf den 14. Rang (20).

Wir müssen weiter arbeiten, die Fehler abstellen, damit wir solche Spiele wie heute gewinnen“, erklärte Trainer Schaaf und ergänzte: “Wir machen zu wenig aus unseren Möglichkeiten.” Doch bleibt dem Trainer angesichts der nächsten Aufgaben beim AC Mailand und nur drei Tage später gegen den FC Bayern München nicht viel Zeit für Korrekturen.

Nach dem harten Durchgreifen von Schaaf, der Claudio Pizarro nach dem verpassten Abschlusstraining für die Partie in Cottbus suspendiert hatte, setzte der Werder-Coach im Mittelfeld auf die Routiniers Torsten Frings und Frank Baumann sowie auf Daniel Jensen. Doch im Spielaufbau unterliefen den Gästen immer wieder Fehler, so dass die umformierte Energie-Abwehr lange Zeit nicht in ernsthafte Gefahr geriet. Erst in der Endphase brauchten die Cottbuser auch das Glück des Tüchtigen. “Wir hatten einen Plan – und der ist aufgegangen“, sagte Cottbus-Coach Bojan Prasnikar.

Die nach den Gelb-Sperren gegen Cagdas und Ziebig umgestellte Energie-Innenverteidigung mit dem rumänischen Debütanten Ovidiu Burka agierte gegen die zu langsam agierende Werder-Offensive über weite Strecken sicher. Torhüter Gerhard Tremmel zeigte dazu erneut eine herausragende Partie. Die Gastgeber erkannten nach einer Viertelstunde ihre Chance und spielten mutiger nach vorn. Cottbus kämpfte nicht nur, sondern kombinierte aus einer kompakten Abwehr heraus: Ervin Skela zielte knapp vorbei (26.), Timo Rost setzte einen Kopfball (34.) über das Gäste-Tor, das für den verletzten Tim Wiese (Muskelfaserriss) Christian Vander hütete.

Die Werder-Profis kamen nach deutlichen Pausen-Worten von Schaaf drei Minuten eher als die Cottbuser aus der Kabine – und schlugen nach 50 Sekunden zu. Clemens Fritz setzte sich gegen Iliev durch, die perfekte Flanke köpfte Almeida aus sechs Metern ein. Doch Cottbus war nur fünf Minuten geschockt. Schiedsrichter Marc Seemann ließ ein hartes Einsteigen von Iliev gegen Fritz durchgehen, der Serbe konnte ungehindert von der Bremer Abwehr ins kurze Eck einschießen.

Danach wogte die Partie hin und her, keiner gab sich mit dem Remis zufrieden. Bremen agierte jetzt mit mehr Biss: Doch Tremmel klärte gegen Almeida (62.) und den eingewechselten Özil (68.). Auf der anderen Seite zog Rost den Ball um Zentimeter vorbei (66.). Iliev bekam nach Foul von Fritz einen Elfmeter nicht (64.). Nach Pass von Rost macht Rangelow dann den dritten Heimsieg der Cottbuser perfekt. (dpa)