Werder Bremen nur 0:0 gegen Hannover 96

Am 5. Spieltag der Fußball-Bundesliga haben sich im ersten Sonntagsspiel der SV Werder Bremen und Hannover 96 0:0-Unentschieden getrennt. Dabei reichte dem DFB-Pokalsieger eine starke Halbzeit nicht aus, um sich auf den dritten Tabellenrang zu verbessern.

Die Mannschaft von Coach Thomas Schaaf rangiert mit acht Punkten auf der Habenseite auf dem fünften Platz. Zwar sahen die 34.000 Anhänger im ausverkauften Bremer Weserstadion wie die Platzherren 45 Minuten lang das Tor der Niedersachsen geradezu berannten, doch fanden Mesut Özil und Co. kein Mittel, um den dritten Sieg hintereinander einzufahren. Stattdessen durften die Gäste über einen wertvollen Auswärtspunkt jubeln, durch den sie sich auf den elften Tabelenplatz verbesserten.

Vier Tage vor dem Gruppenphasen-Auftakt in der Europa League beim portugiesischen Club Nacional Funchal taten sich die Bremer im ersten Durchgang schwer. Vom neuen Nationalelf-Liebling Özil gingen keinerlei zündende Ideen aus, gegen das dicht gestaffelte 96- Mittelfeld gab es kaum ein Durchkommen. So verwunderte es auch nicht, dass Werders anfänglich einzige Chance aus einer Ecke resultierte: Den Kopfball von Claudio Pizarro (10. Minute) kratzte Sofian Chahed, der sein Startelf-Debüt für Hannover gab, von der Linie. 96-Keeper Florian Fromlowitz, der den erkrankten Nationaltorhüter Robert Enke vertrat, war zunächst beschäftigungslos.

Auch sein Gegenüber Tim Wiese musste zunächst nur bei einer Direktabnahme von Jiri Stajner (6.) eingreifen. Ansonsten tauchten beide Teams nur selten in den gegnerischen Strafräumen auf, statt Tempo-Fußball bekamen die Zuschauer nur Mittelfeldgeplänkel zu sehen. “Das war eine enttäuschende erste Halbzeit“, sagte Werder- Geschäftsführer Klaus Allofs in der Pause dem TV-Sender Sky.

Das Signal für deutlich schwungvollere zweite 45 Minuten gab Innenverteidiger Per Mertesacker (46.), der eine Özil-Ecke per Kopf Richtung 96-Gehäuse drückte. Steven Cherundolo klärte aber auf der Linie. Nun schien es so, als könnten die Bremer an die vergangenen fünf Heimpartien gegen Hannover anknüpfen, als sie im Schnitt mehr als viermal pro Spiel erfolgreich waren. Doch Tim Borowski (50.) und Marko Marin (53.), der neben Pizarro als zweite Spitze agierte und für Aaron Hunt weichen musste, hatten mit ihren Schüssen kein Glück.

Unübersehbar aber war, dass das Schaaf-Team nun das Heft des Handelns übernommen hatte. Die Doppelchance für Pizarro (58.), bei der Fromlowitz das Vertrauen von Trainer Andreas Bergmann rechtfertigte, resultierte aus der wachsenden Überlegenheit des Pokalsiegers. Auch Özil kam besser zur Entfaltung, obwohl der 20- Jährige noch weit von seiner Gala-Form im Länderspiel gegen Südafrika entfernt war und seine beste Gelegenheit in der 71. Minute ausließ. Auf der Gegenseite war Hannover nur bei Kontern über Angreifer Didier Konan Ya (70./75.) gefährlich. (dpa)