VfL Wolfsburg verschenkt Sieg – 0:0 gegen Besiktas Istanbul

Der amtierende deutsche Meister VfL Wolfsburg ist am Mittwochabend nicht über ein torloses Remis gegen den türkischen Meister Besiktas Istanbul hinausgekommen. Dabei vergaben die Platzherren nicht nur zahlreiche Chancen, sondern verloren zudem noch Grafite durch Rot.

Die Gastgeber waren vor 26 490 Fußball-Fans in der ausverkauften Volkswagen-Arena in allen Belangen überlegen. Besonders Edin Dzeko hatte zahlreiche Hochkaräter, die er aber allesamt ausließ. Für den größten Aufreger sorgte dann der völlig indisponierte Goalgetter Grafite. Völlig frustriert ohrfeigte er Ibrahim Kas und wurde von Schiedsrichter Roberto Rosetti folgerichtig in der 74. Minute zum Duschen geschickt. Die Wölfe bleiben nach dem Unentschieden mit fünf Zählern auf dem Konto weiter zweiter hinter Tabellenführer Manchester United, die am frühen Abend mit 1:0 bei ZSKA Moskau gewannen.

Die Gäste aus der türkischen Süperlig überraschten gleich mit acht nominellen Defensivspielern in der Anfangsformation. Darunter tummelten sich auch die ehemaligen Bundeliga-Spieler Fabian Ernst und Michael Fink. Die offenen Räume nahmen die Gastgeber dankend an und waren Herr im eigenen Haus. Einzig der letzte Pass war viel zu häufig ungenau.

Die Wölfe zogen das Spiel bewusst in die Breite, wollten damit den nicht sicher auftretenden Schlussmann Rüstü mit Flanken in Verlegenheit bringen. Das gelang den Schützlingen von Coach Armin Veh auch ein paar Mal. So war es allein Edin Dzeko, der gleich dreimal aus aussichtsreicher Position scheiterte (9./18./41.). Sein Sturmpartner Grafite wirkte dagegen zumeist wie ein Fremdkörper. Die Gäste, bislang noch ohne einen Zähler in der europäischen Elite-Liga, kamen nur einmal gefährlich vor das Wolfsburger Tor. Dabei musste der herauslaufende Keeper Diego Benaglio gegen den Brasilianer Bobo (28.) auch all sein Können einsetzen, um die Situation zu entschärfen.

Gäste-Keeper Rüstü blieb auch nach Wiederbeginn mit katastrophalem Strafraumverhalten ein Sicherheitsrisiko.Vor der Großchance des starken Christian Gentner (50.) irrte der 119-malige Nationalspieler der Türkei orientierungslos durch die Gegend. Nur zwei Zeigerumdrehungen später rettete für ihn bei Dzekos Schuss aus Kurzdistanz der Außenpfosten. Von den Türken war zu diesem Zeitpunkt nichts zu sehen, zumindest nicht auf dem Rasen. So sorgten Besiktas-Anhänger für eine zweiminütige Spielunterbrechung, als sie Feuerwerkskörper abbrannten.

Die Spieler auf dem rasen hatten mit dem vielen Rauch zu kämpfen und die Niedersachsen verloren auf einmal ihren Rhyhtmus. Und Grafite schaltete offenbar einiges aus, als er sich zu der Tätlichkeit im Fünfmeter-Raum hinreißen ließ. Somit kann sich Grafite das Rückspiel am 3.11. im Inönü-Stadion in Istanbul auf jeden Fall im TV anschauen.