Der Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart hat auf die sportliche Talfahrt der Mannschaft in den vergangenen Wochen reagiert und Coach Armin Veh entlassen, dies bestätigte VfB-Sprecher Oliver Schraft der Deutschen Presse-Agentur dpa. Vorerst wird Ex-Nationalspieler Markus Babbel als Teamchef fungieren und der frühere VfB-Assistenztrainer Rainer Widmayer wird als Trainer eingesetzt.
Vereinsboss Erwin Staudt nahm nach der Entlassung von Veh die Profis in die Pflicht. “Mit der Trennung von Armin Veh wollen wir kein Alibi für die Spieler schaffen. Es muss nun ein Ruck durch die Mannschaft gehen“, so der Präsident auf der Internetseite der Schwaben. Die Trennung vom Trainer sei eine “schwierige Entscheidung” gewesen, doch nach der 1:4-Niederlage in Wolfsburg habe “Veränderungsbedarf” bestanden. Neben Vehs Co-Trainer Alfons Higl wurde freigestellt.
Horst Heldt, Sportdirektor der Stuttgarter, will wachsende Differenzen als Auslöser erkannt haben. “Wir waren in einigen Punkten einer Meinung, in anderen Punkten eben nicht – und das hat den Ausschlag gegeben», so Heldt in der DSF Talk-Sendung ‘Doppelpass’. “Wir sind an einen Punkt gekommen, wo wir eine Entscheidung treffen mussten“, hieß es weiter. Dem neuen Trainergespann Babbel/Widmayer stellte Heldt Aussichten auf eine längere Amtszeit: “Die beiden haben ab heute unser Vertrauen für die nächsten Spiele.”
Veh ist nach Jos Luhukay, der Anfang Oktober bei Borussia Mönchengladbach seinen Hut nehmen musste, der zweite Bundesliga-Trainer in der laufenden Saison, der entlassen wurde. Die Stuttgarter sind seit fünf Punktspielen ohne Dreier und dümpeln als Tabellenelfter weit hinter den angestrebten internationalen Plätzen.
Armin Veh hatte im Februar 2006 das Amt des glücklosen Giovanni Trapattoni übernommen und nur eine Jahr später den VfB völlig überraschend zum Meistertitel geführt. In der laufenden Saison rutschten die Schwaben immer tiefer in die Krise. Bereits vor dem Spiel ins Wolfsburg hatte Veh seine verfehlte Personalpolitik eingeräumt.