VfB Stuttgart: Bastürk steht schwere Saison bevor

Nach Möglichkeit möchte Yildiray Bastürk beim VfB Stuttgart all seinen Frust über die verpasste EM in Österreich und der Schweiz von der Seele spielen, doch auch bei den Schwaben steht dem Mittelfed-Akteur eine schwierige Spielzeit bevor.

Trotz der durch die Verpflichtung von Jan Simak komplizierteren Situation für den Spielmacher, versucht Bastürk die positiven Aspekte seiner überraschenden Nichtnominierung durch den türkischen Nationalcoach Fatih Terim zu sehen. “Durch mein Fehlen bei der EM hatte ich sieben Wochen Vorbereitung, das war vielleicht vor zehn Jahren zuletzt der Fall“, sagte Bastürk.

Allerdings setzte Übungsleiter Armin Veh sein “400.000-Euro-Schnäppchen” Simak sowohl in den UI-Cup-Spielen gegen Saturn Ramenskoje als auch in den Testpartien gegen den FC Arsenal und beim FC St. Pauli auf Bastürks Stammposition hinter den Spitzen ein. Bastürk wurde aus dem Zentrum nach außen gedrängt. Gegen den Premier-League-Club Arsenal spielte er zwar in der Mitte und besorgte beim 1:3 das einzige Tor der Schwaben, aber er wurde erst in den zweiten 45 Minuten für Simak eingewechselt.


Für die kommende Partie im DFB-Pokal beim FC Hansa Lüneburg dürfte sich Bastürk noch einmal auf eine Ausweitung seiner Spielzone freuen. Simak ist aufgrund einer Gelb-Roten Karte aus der Vorsaison nur Zuschauer, so dass Bastürk vor einer Rückkehr ins Zentrum steht. Allerdings wohl nur für dieses Spiel. Denn Veh hatte sich im Verlauf der Vorbereitung immer wieder von Simak beeindruckt gezeigt und sich zumindest vorerst für den 29 Jahre alten Akteur als Chef im offensiven Mittelfeld festgelegt. “Er gehört für mich auch in der Bundesliga zu den besten Spielern“, schwärmt der Coach über den einstigen Problemfall Simak. “Wenn er umsetzt, was er kann, ist er bei uns die Nummer 10..”

Worte, die der zur letzten Spielzeit von Hertha ins Schwabenland gewechselte Bastürk gar nicht gerne hören dürfte. Besonders weil er nach einer soliden Rückrunde ohne Verletzungen gehofft hatte, in seiner zweiten Saison beim VfB richtig durchstarten zu können. Doch Bastürk gibt sich gelassen. “Das macht mich nicht nervös, Konkurrenz hatte ich überall, wo ich gespielt habe“, so der 46-fache Nationalspieler, für den Stuttgart nach dem VfL Bochum, Bayer Leverkusen und Hertha die vierte Erstliga-Station ist.


Dank seiner Vielseitigkeit ist der aus Herne stammende Türke überzeugt, dass im VfB-Mittelfeld genug Platz für ihn und Simak ist. “Jan hat ja eigentlich nur die Option hinter den Spitzen. Er hat noch nie etwas anderes gespielt, glaube ich. Wenn wir es so spielen, dass ich wirklich halblinks spiele und nicht ganz links, ist das okay.” Kameradschaftliche Probleme mit seinem Konkurrenten um die vordere Position in der VfB-Raute befürchtet Bastürk ohnehin nicht: “Wir haben schon in Leverkusen zusammen gespielt und uns ganz gut verstanden. Ich sehe da keine Probleme.” (dpa)