UEFA-Cup: BVB scheitert unglücklich an Udinese Calcio

Fußball-Bundesligist Borussia Dortmunds hat nur knapp ein italienisches Fußball-Wunder verpasst. Die Mannschaft von Coach Jürgen Klopp scheiterte trotz einer großartigen Leistung erst Im Elfmeterschießen mit 3:4 an Udinese Calcio.

14 Tage nach der 0:2-Heimschlappe gegen den Tabellen-Dritten der Serie A besorgte Tamas Hajnal (45. Minute/90.+2) die Treffer für die Gäste aus Dormtund und rettete den Club damit in die Verlängerung. Im “Shootout” scheiterten ausgerechnet Hajnal und Jakub Blaszczykowski.

Wir haben eine unglaubliche Leistung gebracht“, meinte BVB-Sportdirektor Michael Zorc schon vor dem Elfmeterschießen. Roman Weidenfeller war nach dem Spiel tieftraurig: “Das ist sehr bitter. Wir sind alle sehr enttäuscht, aber wir haben überragend gekämpft“, sagte der Schlussmann nach dem unglücklichen Aus. “Die Mannschaft hat ein Riesenspiel gemacht und von der ersten Sekunde an das Heft in die Hand genommen. Das lindert den Schmerz aber nur ein bisschen“, sagte Klopp. “Wir haben das Gesicht von Borussia gezeigt. Das war großartig“, sagte der 41-jährige Übungsleiter.

Vor nur 11.000 Fußball-Fans im Stadion Friuli präsentierte sich der Gast aus Dortmund wenige Tage nach dem 3:0-Sieg in der Liga gegen den VfB Stuttgart erneut glänzend. Die Schwarz-Gelben begannen in ihrer 165. Europapokal-Partie druckvoll. Bereits nach 120 Sekunden hatte Florian Kringe die erste Chance zur Führung. Zwei Zeigerumdrehungen später (4.) zwang Alexander Frei Udines slowenischen Schlussmann Samir Handanovic bei einem Kopfball zu einer Glanztat.


In der 20. Minute musste Weidenfeller erstmals gegen Simone Pepe eingreifen. Der sechsmalige deutsche Meister drückte, unterstützt von rund 2.000 mitgereisten Anhängern, weiter auf die Tube. In der 23. Minute zappelte der Ball im Netz, doch der spanische Schiri Cesar Muniz Fernandez gab den Frei-Treffer wegen Abseitsstellung nicht. Kurze Zeit später entschärfte Handanovic einen Freistoß von Frei (26.). Glück hatten die Gäste, als ein Kringe-Foul an Antonio Floro Flores (33.) nicht mit Elfmeter geahndet wurde.

Udinese wurde stärker, Weidenfeller parierte einen Distanzschuss des Chilenen Mauricio Isla mit Mühe und hatte Glück, dass Young-Pyo Lee auf der Linie klärte (38.). Praktisch mit dem Halbzeitpfiff gelang Hajnal das hochverdiente 1:0. “So präsentiert man sich international. Wir spielen extrem sicher und hätten schon höher führen können“, sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke in der Pause.

Auch nach dem Wechsel drängte Dortmund auf das zweite Tor. Sebastian Kehl (49.) scheiterte per Kopf an Handanovic, Frei erzielte wenig später (50.) seinen zweiten Abseits-Treffer – eine umstrittene Entscheidung. Zwei Minuten danach hatte Antonio di Natale die bis dahin größte Chance der Italiener. Klopp erhöhte das Risiko und wechselte Nelson Valdez für Tinga ein (68.). In der Schlussphase bot sich erneut di Natale (83.) die Möglichkeit zum 1:1. Dann traf Hajnal in der Nachspielzeit. Die Verlängerung wurde zum offenen Schlagabtausch, in der dem BVB nach einem Kehl-Foul an Alexis Sanchez erneut ein Elfmeter erspart blieb (103.). Fabio Quagliarella (108.) scheiterte knapp, dann hielt Weidenfeller (109.) das 2:0 fest. Der eingewechselte Youngster Bajram Sadrijaj (118.) hatte sogar das 3:0 auf dem Fuß.

Der Bundesliga-Fünfte musste auf Mats Hummels, Dede, Mohamed Zidan, Patrick Owomoyela und Diego Klimowicz verzichten. Robert Kovac rückte nach überstandener Oberschenkel-Verhärtung in die Innenverteidigung. Im Sturm bot Klopp den Polen Jakub Blaszczykowski rechts hinter dem Schweizer Frei auf.