U21 EM – Hrubesch: “Jetzt müssen wir in die Spur finden”

Zwar haben die deutschen U21-Kicker durch das 1:1 gegen England erstmals seit 27 Jahren wieder die Vorschlussrunde einer U21-EM erreicht, doch so wirklich überzeugen konnten die Schützlinge von Horst Hrubesch nicht. Insbesondere im gestrigen letzten Gruppenspiel gegen Angstgegner England gab Anlass zur Sorge.

So erwartet Coach Hrubesch nun eine Leistungssteigerung, will dabei aber an seinem System festhalten und auch personell nicht Umbauen.

Wie beurteilen Sie die Leistung der Mannschaft gegen England?

Hrubesch: “Das einzige, was mich freut, ist, dass wir das Halbfinale erreicht haben. Aber mit der Art und Weise bin ich überhaupt nicht zufrieden. Das war für den Anspruch, den ich habe, zu wenig. Wir haben unser Etappenziel erreicht, jetzt müssen wir in die Spur finden und den letzten Schritt machen, der ins Finale führt.”

Wird es möglicherweise einen Wechsel des Systems geben?

Hrubesch: “Die Mannschaft kann diesen Fußball spielen, den wir von ihr erwarten. Aber im Vergleich zum Spanien-Spiel war das ein Rückschritt. Ich bin selbst überrascht, dass dem Team nach 15 Minuten nichts mehr eingefallen ist. Einen Systemwechsel wird es aber nicht geben. Es macht keinen Sinn jetzt alles umzustellen und von vorne anzufangen.”

Denken Sie über personelle Konsequenzen nach?

Hrubesch: “Sicherlich habe ich überlegt, etwas zu verändern. Wir müssen darüber nachdenken. Aber man sollte jetzt nicht den Stab über die Mannschaft brechen. Ich denke nicht, dass es große Änderungen geben wird.”

Was kann man bis zum Halbfinale besser werden?

Hrubesch: “Wir haben jetzt einen Tag mehr Pause und müssen das aufarbeiten. Wir müssen den einen oder anderen Spieler dahin bringen, dass er es auf dem Platz in die Hand nimmt und führt. Das ist das große Problem. Benedikt Höwedes versucht es immer wieder, aber er braucht auch Hilfe, allein kann er es nicht schaffen.”

Ist das vielleicht auch ein spezielles Problem einer Juniorenmannschaft?

Hrubesch: “Einer der wichtigen Punkte ist, dass fast alle Spieler nicht die entscheidenden Figuren sind in ihren Vereinen, also die Verantwortung übernehmen. Eine Hierarchie zu bilden braucht Zeit.”